Die "Boarder Police" hat den österreichischen Rechtsextremen Martin Sellner am Flughafen Luton gestoppt. Die britische Version der Identitären bestätigte am Samstagabend auf Twitter die Festnahme ihres Gesinnungsgenossen.
Gleichzeitig klickten auch für Sellners Freundin Brittany Pettibone – eine amerikanische Rechtsextreme der Alt-Right-Bewegung des Trump-Strategen Steve Bannon – die Handschellen. Pettibones Festnahme wurde ebenfalls von Identitären bestätigt.
Meet , an American freelance journalist and Youtuber.
— Generation Identity (@GeneratIdentity)
She was refused entry to the UK yesterday afternoon and detained by Border Police. All for planning to interview Tommy Robinson and listen to a speech by Martin Sellner
Sellner wollte am Wochenende eine Rede über die „Meinungsfreiheit in der modernen Welt“ halten. Doch die Behörden stoppten ihn bereits am Flughafen. Die Zuständigen hätten entschieden, dass diese Rede zu gefährlich sei, um gehört zu werden: Die britische Behörden fürchteten laut Medienberichten eine „Aufstachelung zum Rassenhass“.
Nach Angaben des „Evening Standard“ wollte Sellner am Samstag ursprünglich bei einer „Meinungsfreiheits-Konferenz“ der UKIP-Jugend sprechen. Diese Konferenz war aber aus Sicherheitsgründen abgesagt worden, weshalb Sellner im Speaker‘s Corner im Hyde Park auftreten wollte.
Doch die als rechtsextrem eingestuften Identitären haben angekündigt, dass sie Sellners Ansprache beim Speakers’ Corner verlesen wollen. Am Samstagabend hielt sich Sellner in einem „Anhaltezentrum“ auf. Auch das österreichische Außenministerium wurde über den Vorfall informiert und bestätigt ihn gegenüber der Tageszeitung ÖSTERREICH. Der Botschaft in London wurde mitgeteilt, dass Sellner mit einem für heute Sonntag geplanten Rückflug nach Österreich zurückkehren wird.
Yesterday, were detained by the UK Government and effectively declared a political dissident. Some of our activists will be reading his speech at Speakers’ Corner at noon tomorrow in his stead.
— Generation Identity (@GeneratIdentity)
Es ist nicht das erste Mal, dass Sellner an der Teilnahme eines solchen Rechten-Treffens in Großbritannien gehindert wird. Bereits zweimal wurde er als Gast zu einer Veranstaltung der Jugendorganisation der Brexit-Partei UKIP eingeladen. Doch kurz vorher hatte er stets eine Absage erhalten, weil linke Aktivisten Drohbriefe gesendet hätten und es schließlich zu einer Frage der Sicherheit wurde. Dieses Mal sei er aber dennoch nach Großbritannien geflogen. Er wollte sich nichts vorschreiben lassen. Die Polizei machte ihm dabei aber einen Strich durch die Rechnung.