Auch wenn es noch wenige Stunden zuvor zu kriseln schien, bei Herbert Kickls (FPÖ) Ungarn-Besuch am Freitag wurde das „freundschaftliche Verhältnis“ besonders oft betont. Der Innenminister traf überraschend sogar Premier Viktor Orbán. Thema – neben dem Wahlkampf-Video, in dem Orbáns Kanzleramtsminister Wien als „dreckig“ und „kriminell“ bezeichnet – die Flüchtlingskrise.
Doch zunächst einmal feierte man einen Großschlag gegen eine Schlepperbande, die ein Millionengeschäft gemacht hat. Seit August 2017 lief die „Operation Rancho“ des Bundeskriminalamtes mit ungarischen Kollegen. 29 irakische Verdächtige sollen 1.000 Landsleute über die Westbalkan-Route nach Österreich geschleust haben, 17 Verdächtige wurden festgenommen, über acht wurde die U-Haft verhängt. Die Menschen wurden in Pkw mit österreichischen oder deutschen Kennzeichen von Ungarn durch Österreich nach Deutschland gebracht. Zum Preis von 7.000 bis 8.000 Euro pro Person. Ein Gelddepot habe man am Lerchenfelder Gürtel in Wien gefunden.
Schon bei dem Gespräch mit seinem Kollegen Sándor Pintér hatte Kickl auf „besseren Schutz der EU-Außengrenze“ gepocht. Ungarn und Österreich wollen dieses Anliegen auf EU-Ebene voranbringen, betonten die Ministerkollegen. Beide sind , gegen Verteilquoten für die Mitgliedsstaaten.“
K. Fischer