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Amoklauf in Wien: Jetzt sprechen die Opfer

1-01-1970, 00:00
Die von einer Messerattacke am Mittwochabend in Wien-Leopoldstadt betroffene Familie hat sich am Freitag für die öffentliche Anteilnahme bedankt. Ein 23-jähriger Afghane hatte den Vater, die Mutter und die Tochter mit einem Messer schwer verletzt. Die Betroffenen sollen sich nun "in aller Ruhe ihrer Genesung widmen können", betonte Anwältin Maria Windhager gegenüber der APA.

Lebensgefahr gebannt

Gute Nachrichten gibt es vom schwer verletzten Familienvater: Der 67-Jährige, der sich in Lebensgefahr befand, war am Freitag in einem stabilen Zustand, wie die PR-Agentur des behandelnden Krankenhauses mitteilte. Über den verdächtigen Afghanen wurde indes noch keine U-Haft verhängt, da er weiterhin in Polizeigewahrsam war, gab eine Sprecherin der Wiener Staatsanwaltschaft bekannt.
 
Der 23-Jährige hat sich gestern, Donnerstag, zu zwei Messerattacken geständig gezeigt, bei denen insgesamt vier Menschen verletzt worden sind. Er hatte in der Praterstraße eine Familie angegriffen, am Praterstern dann einen 20-jährigen Bekannten. Am ersten Tatort am Nestroyplatz wurde auch der 67-jährige Vater schwer verletzt, der sich am Freitag weiterhin in kritischem Zustand und im künstlichen Tiefschlaf befand. Die drei weiteren Opfer waren bereits gestern, Donnerstag, außer Lebensgefahr.
 
Was die Vorgeschichte des Verdächtigen in Österreich betrifft, so habe dieser laut dem Wiener Polizeipräsidenten Gerhard Pürstl im Jahr 2015 um Asyl angesucht, sich aber dem Verfahren entzogen und sei untergetaucht, wie er am Donnerstag in der "ZiB2" sagte. Er soll dann seit 2016 bis zu seiner Festnahme am Mittwoch als "U-Boot" gelebt haben. Davor sei der afghanische Staatsbürger jedoch polizeilich auffällig geworden und ins Drogenmilieu abgeglitten, sagte Pürstl weiter. Gegenüber den Behörden habe er angegeben, Österreich ohnehin wieder verlassen zu wollen.
 
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