1-01-1970, 00:00
Wien. Dieses Motiv, das ein junger Flüchtling nach einem Amoklauf mit zwei Messern genannt hat, wird einen Sturm der Entrüstung ernten. Laut Polizei gab Jafar S., der seit 2015 in Österreich lebt und hier um Asyl angesucht hat, an, dass er Dienstagnachmittag in einer „aggressiv- schlechten Stimmung“ war, dass er eine „Wut auf seine ganze Lebenssituation hatte“ und deswegen ausgerastet sei.
Vater liegt im Spital im künstlichen Tiefschlaf
Wie berichtet, griff der 23-Jährige wie aus dem Nichts an: In blinder Wut stach er auf den Zahnarzt Wolf-Dietrich H., der auf der Praterstraße sein Implantat-Studio hat, ein. Er versetzte ihm einen Stich in die Brust. Der 67-Jährige liegt weiterhin mit lebensgefährlichen Lungenverletzungen in einem Wiener AUVA-Spital, sein Zustand ist extrem kritisch. Er liegt im künstlichen Tiefschlaf.
Seine Frau Hidea (56) wurde wie ihre Tochter Isabella (17) an der Leber verletzt. Die Mutter liegt im AKH, die Schülerin in einem Gemeindespital.
"Landsmann schuld an meiner Drogensucht"
Die Attacke ereignete sich direkt vor dem Stamm-Lokal der Arztfamilie bei der U-Bahn-Station Nestroyplatz. Gäste und auch Zeugen auf der Straße halfen allen Opfern. Wolf-Dietrich H. musste mitten auf der Fahrbahn reanimiert werden, während sich seine Tochter („Papa, Papa“ weinend) ins Restaurant Kosu flüchtete, wo das Mädchen zusammenbrach. Die Mutter lag am Gehsteig und kollabierte.
Nach den Messerhieben stürmte der Afghane über den Donaukanal und das Gassengewirr im 2. Bezirk zum berüchtigten Praterstern, wo er hasserfüllt seinen Dealer suchte. Den Landsmann aus Afghanistan macht Jafar H. dafür verantwortlich, „dass er drogensüchtig geworden ist“. Als er seinen Dealer vor einem Kebab-Lokal im U-Bahn-Bereich fand, stach er ihm in den Bauch. Der Afghane erlitt lebensgefährliche Bauch- und Darmverletzungen.
Er streitet politisches oder religiöses Motiv ab
Nach dem Attentat flüchtete der Verdächtige in Richtung Prater zur Jesuitenwiese und wurde bei der Halmgasse geschnappt. Im Verhör wurde der Flüchtling nach einem eventuellen politischen oder religiösen Motiv für das Blutbad befragt, was der Bursche allerdings eindeutig verneint haben soll. Es gilt die Unschuldsvermutung.
(kor, sia)
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