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Krimi um Billigfleisch-Abkommen

1-01-1970, 00:00

Mögliche Einfuhren von Billigfleisch etwa aus Brasilien schocken Bauern und Konsumenten!
 
Denn seit die Verhandlungen zum umstrittenen Freihandelsabkommen TTIP zwischen USA und EU - Stichwort: "Chlorhühner" - auf Eis liegen, wollen mehrere südamerikanische Staaten den zollfreien Freihandel mit der EU stärken. Schon 1999 begannen Verhandlungen zwischen der EU und dem Mercosur-Bündnis. Jetzt wird es aber wieder ernst: Die EU-Länder wollen noch im März die Verhandlungen über ein Freihandelsabkommen mit dem südamerikanischen Wirtschaftsblock Mercosur zum Abschluss bringen. Nach 19 Jahren Verhandlungen "sind wir sehr nah dran", sagt der Staatssekretär im deutschen Wirtschaftsministerium, Matthias Machnig.
 
Brasilien läuft Zeit davon. Das Abkommen mit den Mercosur-Mitgliedern Argentinien, Brasilien, Paraguay und Uruguay galt vor einigen Wochen bereits als praktisch unterschriftsreif. Vor allem bei Agrarimporten und im Automobilsektor gab es zuletzt aber noch Differenzen. Die Mitgliedsstaaten würden der EU-Kommission "ein starkes Signal" senden, dass das Abkommen mit dem Mercosur noch im März abgeschlossen werden solle, sagte Machnig. Er verweist darauf, dass wegen der anstehenden Wahlen in Brasilien im Oktober die Zeit dränge. Wenn es nicht jetzt zur Entscheidung komme, könne es noch Jahre dauern, bis die Verhandlungen zu einem Abschluss gebracht würden, so Machnig.
 
Mit dem Abkommen könnten Waren ohne Zölle zwischen EU-und Mercosur-Ländern ausgetauscht werden. Europas Bauern erwarten massiven Druck auf die Rindfleischpreise durch mehr Einfuhren aus Südamerika. Kritiker befürchten auch eine Absenkung von Verbraucherschutzstandards.
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