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Nazi-Opa wollte Politiker töten

1-01-1970, 00:00

Auch mit 76 Jahren ist dieser Mann noch brandgefährlich: Der gebürtige Österreicher Hans B., der seit Jahren von Birsfelden in der Schweiz aus agierte. Der Holocaust-Leugner war Chef der rechtsextremen „Europäischen Aktion“, wollte sogar eine Befreiungsarmee aufbauen.

Zwei Tage nachdem er in einer abgefangenen E-Mail an Gesinnungsgenossen mit Anschlägen auf österreichische Regierungspolitiker drohte, wurde der promovierte Chemiker auf Geheiß der Wiener Staatsanwaltschaft in der Schweiz festgenommen und ausgeliefert. Inzwischen sitzt er seit 14 Monaten in U-Haft, was nur mit der Schwere der Vorwürfe und mit Fluchtgefahr begründet werden kann.

Größter Terrorprozess 
gegen Rechtsradikale

Terrorfahnder aus Deutschland, Italien, der Schweiz und Österreich ­waren dem „Landesleiter“ lange auf den Fersen, haben 14 Aktenordner voll belastendem Material gegen Hans B. zusammengetragen. So versuchte der Wahl-Schweizer, bei Treffen militanter Neonazis paramilitärische Ausbildungslager in Ungarn zu organisieren. Er steuerte die „Europäische Aktion“, rekrutierte Gesinnungskameraden und richtete Stützpunkte seiner Organisation in mehreren Ländern ein.

Österreich erwartet das größte Terror-Verfahren gegen Rechtsradikale. Neben Hans B., dem Wiederbetätigung, staatsfeindliche Verbindung und Verhetzung vorgeworfen werden, sind sieben weitere Beschuldigte im Visier. Allen drohen lange Haftstrafen. Es gilt die Unschuldsvermutung.

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