Sandra Frauenberger, einst Fähnleinführerin der Ludwig-Kritiker, präsentierte ihre Ideen zur Asylpolitik – Flüchtlinge sollen künftig als Lehrer arbeiten dürfen. Zwei Stunden später trat Michael Ludwig vor die Medien und erklärte: „Wir setzen jetzt das Supermarkt-Prinzip in allen Sozialbereichen um, in denen das möglich ist – wer länger in Wien lebt, rückt in der Warteschlange vor, wer kürzer da ist, muss sich hinten anstellen.“ Auch bei der Klausur des erweiterten Parteivorstands wird Ludwig die alte Garde ausbremsen.
Abschuss. „Es wird keine Inputs oder Referate der Stadträte geben“, stellt er klar. Frauenberger, Brauner & Co. sind bestenfalls Zaungäste, die zuschauen, wie Ludwigs neue Garde um Barbara Novak und Raphael Sternfeld die Diskussion dominiert. Offen ist, in welchen Positionen sich die nach außen hin „Neutralen“ wie Ulli Sima, Andreas Mailath-Pokorny und Jürgen Czernohorszky oder Klubchef Christian Oxonitsch – allesamt einst Unterstützer von Andreas Schieder – nach dem 14. Mai wiederfinden werden.
Zukunft. Erst dann wird Ludwig sein Team präsentieren. Insider halten es für möglich, dass (fast) alle aktuellen Stadträte gehen müssen. Kommen dann nur die deklarierten Vertreter des Faymann-Ludwig-Lagers wie Ex-Minister Josef Ostermayer oder die Favoritnerin Kathrin Gaál, würden das die Bezirke innerhalb des Gürtels als Kriegserklärung sehen.
Für die Wahl 2020 dürften die Grünen aufatmen: Die SPÖ würde in den Flächenbezirken mit der FPÖ kämpfen – und das linke Wählerreservoir in den „Bobo-Bezirken“ der Öko-Partei und /oder Peter Pilz überlassen. gaj