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Justiz ließ irren Schläger unbehelligt

1-01-1970, 00:00

Die gute Nachricht vorab: Richterin Minou Aigner vom Straflandesgericht hat jetzt endlich durchgegriffen und den schlimmsten U-Bahn-Schläger Wiens für sieben Jahre ins Gefängnis gesteckt. Außerdem wurde der 55-Jährige in eine Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher eingewiesen.

Sie hat damit repariert, was die Justiz zuvor unterlassen hatte. Der schizophrene Täter konnte entlang der U 1 zuschlagen, obwohl er bereits bis 2014 viele Jahre im Maßnahmenvollzug für geisteskranke Häftlinge verbracht hatte. Er wurde auf Probe entlassen. Und obwohl er danach wieder zweimal gerichtlich abgeurteilt wurde, hielten es die Richter nicht für angebracht, die Bewährung zu widerrufen.

Psycho-Täter seit
Jahren drogenkrank

Eine Wiener Schülerin musste dies ausbaden. Sie stand am Bahnsteig in einer Station, wartete auf die Garnitur. Völlig unvermittelt ­attackierte sie der 55-Jährige mit Schlägen und Tritten. Das Mädchen erlitt einen Nasenbeinbruch, musste ins Spital eingeliefert werden.

Ähnlich schlimm erging es einer 68-jährigen Pensionistin in der U-Bahn-Station Karlsplatz. Der irre Schläger trat ihr auf einer Rolltreppe mit voller Wucht in den Rücken. Die 68-Jährige stürzte mehrere Meter die Treppe hinab und brach sich hierbei den Oberarm.

Die letzte Attacke geschah am 25. August. Diesmal griff der Schläger fünf Passanten gleichzeitig an. Einen Mann schlug er dabei k. o., einer Frau platzte dabei das Trommelfell. Wenig später wurde der 55-Jährige mithilfe von Bildern aus der Überwachungskamera ausgeforscht und festgenommen.

„Sie sind eine Gefahr für andere Menschen. Wenn da einer unglücklich stürzt, ist er tot“, sagte die vorsitzende Richterin Aigner. Laut psychiatrischem Gutachten könnte die Brutalität des U-Bahn-Schlägers auf jahrzehntelangen Konsum von harten Drogen zurückzuführen sein.

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