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Strache attackiert LH Kaiser

1-01-1970, 00:00

Die FPÖ Kärnten hat einen Tag vor der Landtagswahl noch einmal Stimmung unter den eigenen Leuten gemacht. Rund 500 Anhänger versammelten sich Samstagnachmittag zur Wahlkampf-Abschlussveranstaltung auf dem Alten Platz in Klagenfurt. Als Mutmacher hatte sich Spitzenkandidat Gernot Darmann Bundesparteichef und Vizekanzler Heinz-Christian Strache geholt.
 
Nach klassischem freiheitlichen Rezept verlief auch der Abschluss des freiheitlichen Wahlkampfes: Die John Otti Band tat ihr Bestes, mit Mitgröl-Hits die Kälte vergessen zu machen. Für die blauen Fans gab es Bier und Leberkäse. Ex-"EU-Bauer" Manfred Tisal bemühte sich vor den Ansprachen mit Schenkelklopfern anzukommen und rechtfertigte seine nun endlich offizielle Liebe zu den Freiheitlichen: "Die FPÖ hat mir zugehört. Ich durfte meine Meinung sagen."
 
Zahm gegenüber den politischen Gegnern gab sich weiterhin Darmann, vor allem SPÖ-Landeshauptmann Peter Kaiser brauchte nichts zu fürchten: "Ich mag ihn, er ist ein lieber Kerl", beteuerte der FPÖ-Spitzenkandidat. Obwohl dieser aber in den vergangenen Jahren "alle Macht" gehabt habe, sei dennoch nichts weitergegangen. Trotzdem bemühte Darmann abermals das Gerücht, Kaiser könnte schon bald Nachfolger von Christian Kern als Chef der Bundes-SPÖ werden.

 

Heimat im Herzen

Für schärfere Spitzen sorgte Strache, dessen Anwesenheit in Klagenfurt die Stimmung etwas hob. "Wenn sich einer geniert, einen Kärntner Anzug anzuziehen als Kärntner, dann sage ich, hat er keine Heimat im Herzen", griff er einen altbekannten Vorwurf gegen den Landeshauptmann aus der Tasche, mit dem bereits der vor fünf Jahren bei der Wahl gescheiterte freiheitliche Landeshauptmann Gerhard Dörfler zu punkten versucht hatte.
 
Ansonsten versuchte der verkühlte Strache, mit einer Bundesregierungs-Bilanz Stimmung zu machen. Zum Wahlziel für den Sonntag hielt der FPÖ-Obmann fest, dass alles über 20 Prozent ein "Riesenerfolg" wäre, alles über 25 Prozent ein "gigantischer Erfolg". Die Chancen stünden jedenfalls gut, nun gelte es, auch noch am Wahltag potenzielle Blau-Wähler zu überzeugen, sich für Darmann zu entscheiden.
 
Aber weder Durchhalteparolen noch das Bekenntnis zur Wahlfreiheit bei Raucherlokalen oder die Warnung vor einer roten "Allmacht" brachten Strache den größten Jubel ein, sondern erst die Beschwörung der freiheitlichen Familie: "Der Jörg hätte seine Freude mit uns."
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