„Die Baustelle ist katastrophal, der Tod für die ganze Gegend. Ich glaube nicht, dass ein einziges Lokal überlebt“, klagt die Betreiberin des Szene-Lokals Treubleiben Wien Karin Ginzel. „Kein Schanigarten und ein riesiges Loch vor der Tür. Ich werde schauen, was bei Ausgleichszahlungen möglich ist.“ Fünf Jahre lang Großbaustelle, Straßensperren und Tausende Lkw-Fuhren – Die Ausbaupläne für die Linie U2 stellen sowohl Anrainer als auch Geschäftstreibende in Neubau auf eine Nervenprobe. Vor allem die Linden- und Kirchengasse sind davon betroffen.
„Das wird ein Riesenloch“, fürchtete auch Bezirkschef Markus Reiter im Gespräch mit ÖSTERREICH. Bereits jetzt laufen Leitungsumlegungen im Grätzel rund um die U3-Station Neubaugasse. Ab Frühling nächsten Jahres geht es dann mit den ersten Straßenaufgrabungen im Zuge der Leitungsumlegungen los, bevor ab Sommer die ersten Lkw-Fuhren mit bis zu 150.000 Kubikmeter Aushubmaterial durch das Viertel gefahren werden.
„Wir sind im engen Kontakt mit den Wirtschaftstreibenden“, so eine Sprecherin der Wiener Linien. Die „U-Bahn-Hilfe“, ein „Topf“ der Stadt Wien und der Wirtschaftskammer, soll Umsatzeinbußen ausgleichen. Die Baustelle könne man laut Reiter nicht verhindern, „aber ich werde alles mir mögliche tun, um zu vermitteln und Betroffenen Gehör zu verschaffen“.