Tirols Landes-Kaiser Günther Platter ist ein Polit-Stratege wie aus dem Bilderbuch. Sein Wahl-Triumph macht ihn zum stärksten Mann in der ÖVP – hinter dem von ihm favorisierten Sebastian Kurz.
Deshalb ist die bevorstehende Koalitions-Entscheidung von Platter alles andere als eine regionale Angelegenheit bei den sieben Zwergen hinter den sieben Bergen – Platter sendet auch ein Koalitions-Signal nach Wien.
Die schwarz-grüne Koalition, die Platter nach der letzten Tirol-Wahl gebildet hat, sah er auch als Signal nach Wien. Er wollte, dass sich die ÖVP neu positioniert – weg von der Blockade der Großen Koalition, hin zu neuen Partnern.
Platte rsah damals die Grünen als Hoffnungs-Partei. Er träumte von der „öko-sozialen“ Partnerschaft – er wollte die ÖVP auf Grün-Kurs trimmen. Das ist ihm in Tirol gelungen.
Trotzdem haben sich Platters schwarz-grüne Träume nicht erfüllt. Auf Bundesebene sind die Grünen von der Bildfläche verschwunden, auf Landesebene blockieren sie (wie auch in Wien) immer stärker.
Möglich, dass er deshalb den Regierungspartner wechselt:
– Die FPÖ kommt für Platter nicht infrage. Für ihn sind große Teile „rechte Spinner“.
– Die SPÖ dagegen könnte für Platter neue Koalitions-Optionen eröffnen.
So schade es wäre, wenn das schwarz-grüne Experiment in Tirol endet – so spannend wäre ein schwarz-roter Neustart in Tirol mit Elisabeth Blanik.
In Wahrheit würde Platter mit Schwarz-Rot seinem Parteichef Kurz bewusst eine neue Option eröffnen: Wenn er die „rechten Spinner“ nicht regierungsfähig machen kann, könnte er – frei nach Platter – mit einer neuen SPÖ nach Kern (mit Frauen wie Blanik oder Bures) einen rot-schwarzen Neustart wagen. Nach Tiroler Vorbild …