"Wählen wirkt", schreibt der Journalist Martin Thür auf seinem Twitter-Account und meint die Tatsache, dass nur seiner Meinung nach 31 Stimmen den Neos ein zweites Mandat bescherten. So hauchdünn war die Entscheidung. Andere Medien berichten, dass es bei 16 pinken Stimmen weniger zur FPÖ wandern würde. Diese hat die Möglichkeit, die Neuauszählung zu beantragen - und dann vielleicht sechs Landtagsabgeordnete stellen zu können. 1999 verlor die ÖVP mit einer Neuauszählung die Absolute.
Korrektur, es sind 31 Stimmen die das Mandat haben wandern lassen.
— Martin Thür (@MartinThuer)
Damals war das 19. ÖVP-Mandat - 36 gibt es insgesamt - mit nur 19 Stimmen abgesichert. Nach langen Überprüfungen - SPÖ, Grüne und FPÖ drohten schon mit einer Anfechtung - stellte sich heraus, dass nicht der ÖVP, sondern den Grünen dieses Mandat zufällt. Damit verlor die Volkspartei erstmals in Tirol die absolute Mehrheit.
So drastisch wären die Auswirkungen heuer freilich nicht. Aber die FPÖ hätte - wenn das eine NEOS-Mandat zu ihr wandert - ebenso viele Landtagssitze wie die SPÖ. Die Sozialdemokraten sind dennoch klar zweitstärkste Partei, mit 17,25 Prozent, vor den Freiheitlichen mit 15,53 Prozent. Die NEOS bekamen 5,21 Prozent und laut dem vorläufigen Endergebnis ebenso zwei Mandate wie die Liste Fritz mit 5,46 Prozent.
Formal beantragen kann die FPÖ eine Neuauszählung erst, wenn das Amtliche Endergebnis verlautbart ist. Dies wird nach der Sitzung der Landeswahlbehörde am 15. März der Fall sein. Dann kann jede Partei, die kandidiert hat, binnen einer Woche verlangen, dass die Ergebnisse hinsichtlich der zahlenmäßigen Ermittlung überprüft werden. Außerdem beginnt dann die vierwöchige Frist für die Anfechtung der Wahl beim Verfassungsgerichtshof zu laufen.