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Wegen Handy: Spital droht Patienten mit Rauswurf

1-01-1970, 00:00

Immer mehr Patienten und Angehörige filmen und fotografieren offenbar in Spitälern ihre Behandlung. Das Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Linz reagiert nun mit Verbotsschildern für Handys, berichtete das ORF Radio am Mittwoch. In anderen Linzer Häusern kennt man das Problem zwar ebenfalls, sieht es aber gelassener.
 

Im Extremfall droht Rauswurf

"Patienten filmen ihre eigenen Infusionen und versuchen das dann irgendwie zu posten, zugleich bemerken wir auch, dass Patienten oder Angehörige zu Dokumentationszwecken filmen und unsere Wartebereiche oder medizinische Geräte und deren Einstellungen filmen", berichtete der stellvertretende ärztliche Leiter der Barmherzigen Brüder, Christof Bocksrucker, dem ORF.
 
Zuletzt sollen Angehörige eines Patienten andere Kranke und medizinische Geräte aufgenommen haben. Es sei nicht der erste Vorfall dieser Art gewesen, aber man habe ihn zum Anlass genommen, Maßnahmen zu ergreifen. Im gesamten Gebäude, sogar auf der Intensivstation, wurden Hinweisschilder angebracht, dass Filmen und Fotografieren strengstens verboten sei. Habe man bisher versucht zu informieren und schärfere Maßnahmen zu vermeiden, sei es mittlerweile denkbar, Angehörige und sogar Patienten aus dem Krankenhaus zu werfen, wenn sie sich nicht an das Verbot halten, berichtete der ORF.
 

Problem "im Griff"

Im Linzer Kepler Universitätsklinikum (KUK) hieß es auf APA-Anfrage, man kenne das Problem zwar, habe es aber "im Griff": Patienten würden vermehrt mit ihren Handys Behandlungen filmen oder fotografieren, erklärte KUK-Sprecher Clemens Kukacka. Das sei aber nicht erlaubt, darauf werde auch in Info-Broschüren, die auf den Stationen aufliegen, und fallweise durch Schilder aufmerksam gemacht. Gelegentlich habe man auch schon Patienten ermahnen müssen, es sei aber noch niemand des Hauses verwiesen worden. Das sei auch nicht geplant.
 
Claus Hager, Sprecher des Ordensklinikums Linz, ortet derzeit ebenfalls kein großes Problem in seinem Haus. Handy-Verbotsschilder gebe es aber schon jahrelang. Kritisch sieht er allerdings, dass auch andere Personen - Patienten oder Mitarbeiter - gegen ihren Willen gefilmt werden könnten und sich dann auf Facebook wiederfinden. Das sei jedoch ein Problem, das generell im öffentlichen Raum auftrete, nicht nur in Spitälern.
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