„In 32 Jahren als Journalist hat mir noch nie jemand vorgeworfen, ich würde in meiner Arbeit lügen. Selbstverständlich werde ich das klagen“, kündigt ZiB-2-Moderator Armin Wolf an. FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hatte zuvor auf seiner Facebook-Seite ein Foto von Wolf geteilt, auf dem der Satz prangte: „Es gibt einen Ort, an dem Lügen zu Nachrichten werden. Das ist der ORF.“
Straches Zusatz „Satire“ samt Smiley besänftigt auch den ORF nicht. Der öffentlich-rechtliche Sender „prüft rechtliche Schritte“ gegen den Vizekanzler.
Das umstrittene Lügen-Posting polarisierte auch im Netz. So musste der FPÖ-Chef ausgerechnet auf seiner eigenen Facebook-Seite einen mächtigen Shitstorm einstecken. Während einige User Strache beipflichteten, kritisierte die Mehrheit der Facebook-Anhänger das Posting stark. Sie meint etwa ein Nutzer: „Sie sind Vizekanzler!!! Verhalten sich endlich auch so“. Ein anderer User bezeichnete Straches Posting schlichtweg als „peinlich“. Der Diskussion würde ein schlechtes Licht auf die Republik werfen.
Das „Lügen“-Posting von Strache ist freilich nur der vorläufige Höhepunkt des blauen Matchs gegen den ORF. Bereits seit einer Woche fährt die FPÖ wieder eine „Abschaffung der ORF-Gebühren“-Kampagne und fordert die Ablöse von ORF-Chef Alexander Wrabetz. Die ÖVP lehnt die Abschaffung der Gebühren weiter ab.
Die FPÖ fühlt sich vom ORF schlecht behandelt. Zuletzt hatte das Landesstudio Tirol einen Beitrag über den Tiroler FP-Chef unzulässig gekürzt und damit Wirbel ausgelöst. Wolf hatte damit freilich nichts zu tun.