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Krems: Prozess nach brutaler Schlägerei vor Bordell

1-01-1970, 00:00

Die Rumänen waren laut der Staatsanwältin Mitglieder einer international agierenden Einbrecherbande. Im Laufe eines Bordellbesuchs in der Nacht auf den 26. Mai 2017 in Krems kam es zu Streitigkeiten. Kurz vor der Heimfahrt eskalierte die Situation.

Videoaufnahme als Beweis beim Prozess

Die Angeklagten sollen das Opfer aus dem Etablissement auf den Parkplatz gezerrt haben. Der Mann soll laut Staatsanwaltschaft festgehalten, mit Fäusten geschlagen und getreten worden sein. Als er bewusstlos am Boden lag, sollen ihm zwei Beschuldigte zahlreiche Faustschläge und Fußtritte gegen Oberkörper, Bauch und Kopf versetzt haben. Eine beim Prozess vorgeführte Videoaufnahme vom Parkplatz des Lokals zeigte die Prügelei am 26. Mai gegen 6.00 Uhr.

Die Beschuldigten seien “mit einer unglaublichen Aggressivität” vorgegangen, das Opfer sei beinahe zu Tode geprügelt worden, erklärte die Staatsanwältin. Der 35-Jährige habe die Mitangeklagten zurückgehalten, das habe aber nichts genutzt. Die anderen beiden machten laut Staatsanwältin mit “erschreckender Verbissenheit” weiter.

“Wie durch ein Wunder überlebt”

Der Mann erlitt unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma, mehrere Brüche, Prellungen und Rissquetschwunden und lag danach im Koma. Er habe den Angriff “wie durch ein Wunder überlebt” und keine schweren Dauerfolgen davongetragen, sagte die Vertreterin der Anklagebehörde. Der “hervorragenden Polizeiarbeit” sei es zu verdanken, dass die Verdächtigen ausgeforscht wurden.

Der 35-Jährige bekannte sich schuldig zu der ihm angelasteten absichtlich schweren Körperverletzung. “In erster Linie will ich mich entschuldigen”, sagte er in seiner Einvernahme. Die beiden wegen Mordversuchs angeklagten Männer bekannten sich laut Angaben ihrer Verteidiger zu diesem Vorwurf nicht schuldig, sie gaben nur Körperverletzung zu. Die Rechtsbeistände erklärten, ihre Mandanten hätten keinen Tötungsvorsatz gehabt.

Opfer habe Begleiterin “schäbig behandelt”

Zum Auslöser für die Prügelei hieß es vonseiten der Verteidigung, das spätere Opfer habe eine Begleiterin, die mit den Männern ins Lokal gekommen war, “schäbig behandelt” und sei aggressiv geworden. Sein Mandant habe immer wieder von dem Mann abgelassen, bevor wieder ein Angriff folgte, erklärte der Rechtsbeistand des 48-Jährigen: “Er wollte das Opfer verletzen, aber nicht töten.”

Das Trio war heuer im Jänner in Krems gemeinsam mit anderen Angeklagten wegen Einbruchsdiebstählen vor Gericht gestanden. Der 35-Jährige erhielt rechtskräftig vier Jahre Haft wegen schweren gewerbsmäßigen Diebstahls durch Einbruch im Rahmen einer kriminellen Vereinigung. Die Urteile gegen die beiden anderen Männer sind nicht rechtskräftig.

(APA/red)

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