1-01-1970, 00:00
Kostenexplosion, 8.000 Baumängel, mehrfache Verzögerungen des Eröffnungstermins und ein katastrophaler Rechnungshofbericht. Auf 173 Seiten listet der vorläufige Endbericht des Rechnungshofes die Chronologie des Management-Versagens der Stadtregierung und des Krankenanstaltenverbundes (KAV) beim Bau des Spitals auf.
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Verzögerungen. Der anfangs für 2010 geplante Baustart erfolgte erst zwei Jahre später. Weitere grobe Verzögerungen gab es, weil die gesamte Planung der Statiker überarbeitet werden musste und eine Fassadenfirma in Konkurs schlitterte. Die ursprünglich für das Jahr 2016 geplante Eröffnung wird sich nach jetzigem Stand auf Sommer 2019 verschieben.
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Kostenexplosion. Ursprünglich wurden im Jahr 2010 rund 825 Millionen Euro Investitionen geplant. Mittlerweile setzt die Kostenschätzung bei 1,4 bis 1,6 Mrd. an.
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Planungschaos. Um Geld zu sparen, wurde kein Generalplaner eingesetzt, da die Stadt (unter der damaligen Stadträtin Sonja Wehsely und Krankenanstaltenverbund-Generaldirektor Wilhelm Marhold) mit dem Angebot des Baukonzerns Porr nicht zufrieden war und dachte, sie kann ein Projekt dieser Größenordnung selbst koordinieren. In der Folge wurden für den Bau verantwortliche Personen beinahe wöchentlich ausgetauscht.
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Verantwortung. Damals noch Gesundheitsstadträtin, kündigte Renate Brauner 2005 ein "zukunftsweisendes" Projekt an. 2007 übernahm Sonja Wehsely die Agenden und machte Udo Janßen zum Direktor des KAV. Sowohl Wehsely als auch Janßen schafften es nicht, das Milliardenprojekt in den Griff zu bekommen. Vor einem Jahr folgte Sandra Frauenberger Wehsely nach. Alle drei Stadträtinnen sollen sich nun vor einem Untersuchungsausschuss verantworten -das fordert zumindest die Wiener ÖVP.
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