Ein Afghane (19) musste sich Dienstag in Wien wegen versuchten Mordes verantworten.
Der 19-Jährige war Ende Mai des Vorjahres mit drei Landsmännern (16, 16, 28) in der U 1 unterwegs, als ihnen im Waggon ein Fahrgast (26), der ein T-Shirt mit kyrillischer Schrift trug, auffiel.
Laut Anklage soll das Quartett den 26-Jährigen, den es für einen Tschetschenen hielt, angepöbelt haben. Als das spätere Opfer und die vier Afghanen bei der Station Keplerplatz (Favoriten) ausstiegen und der Hauptangeklagte ein Küchenmesser zog, eskalierte der Streit.
Ein Augenzeuge wollte die Streithähne trennen und wurde dabei vom 19-Jährigen niedergestochen. Während die Afghanen flüchteten, kam das Opfer mit einem lebensgefährlichen Bauchstich ins Spital. Einen Tag später wurden der 19-Jährige und seine Komplizen, die als Beitragstäter angeklagt sind, von der Eliteeinheit WEGA geschnappt.
Weil Zeugen fehlten, wurde auf 22. März vertagt. Zudem wurden drei Angeklagte bis zur nächsten Verhandlung enthaftet. Der Richtersenat sah weder Flucht- noch Verdunkelungsgefahr. Es gilt die Unschuldsvermutung.