Bereits seit Jahren leidet die 54-Jährige an dauernden Schmerzen, die sich vom Bauchraum über die Hüfte bis zum rechten Bein ziehen. Seit 2014 sammelte die Beamtin damit nicht weniger als 640 Krankenstandstage an – eine somatische Schmerzstörung, gegen die offenbar nichts half, wurde diagnostiziert. Im August des Vorjahres wollte die Frau ihrem Leiden und damit ihrem Leben ein Ende setzen, zumal sich auch ihr Lebensgefährte immer mehr von ihr distanzierte.
An jenem verhängnisvollen Tag ging der Freund allein zu einer Familienfeier, die leidgeprüfte Staatsbedienstete blieb allein daheim, schluckte alle vorhandenen Medikamente, verbarrikadierte die Eingangstür und setzte einen Schirmständer in Brand. Das Feuer griff rasch um sich.
Nur einem Anrainer, der den Rauch bemerkte, ist es zu verdanken, dass es zu keinem Inferno in der Wohnhausanlage kam. Die Florianis stiegen über den Balkon in die Wohnung ein, retteten die Bewusstlose und löschten die Flammen.
Am Freitag stand die 54-Jährige wegen Brandstiftung vor Gericht – wobei sie sich an die Ereignisse nicht mehr genau erinnern wollte. Gleichzeitig betonte sie, wieder voll im Leben zu stehen, dass sie sich von ihrem Freund getrennt habe und im AKH in Schmerzbehandlung sei. Die Strafe: 18 Monate bedingt, womit sie auch ihren Beamten-Job nicht verliert, sowie eine Weisung zur Psycho-Behandlung.