Ein anonymer Hinweis an die Korruptionsstaatsanwaltschaft, aus dem bisher noch nicht einmal Ermittlungen hervorgingen, wirbelt die Halleiner Polit-Szene durcheinander.
Bürgermeister Gerhard Anenzgruber (ÖVP), für den natürlich die Unschuldsvermutung gilt, habe sich eine private Rechnung für alte Pflastersteine, die er vor seinem Schrebergarten verlegte, aus der Stadtkasse bezahlen lassen – in Höhe von „ungeheuerlichen“ 80 Euro.
Laut ORF gebe es eine Abrechnung, aus der eindeutig hervorgehe, dass Anzengruber im Jahr 2015 die Rechnung für vier Quadratmeter Pflastersteine nicht selbst bezahlt habe. Anzengruber erklärte gegenüber dem ORF, dass es zwar stimme, dass das Geld aus der Gemeindekasse komme, dass er aber immer gedacht habe, dass es sich dabei um eine der üblichen Gegenverrechnungen handle. In vielen Fällen habe der Stadtchef privat Geld für Gemeindezwecke vorgeschossen, das dann im Zuge der normalen Abrechnung wieder gegenverrechnet worden sei.
Ex-Finanzchef widerspricht. Karl-Heinz Marx, ehemaliger Finanzdirektor, bestätigt die Zahlung, widerspricht aber: Ein hoher Beamter habe ihm ausrichten lassen, der Bürgermeister wünsche die Bezahlung durch die Stadt.
Die Korruptionsstaatsanwaltschaft wird demnächst entscheiden, ob sie Ermittlungen aufnimmt …