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Streit unter Asylwerbern: 19-Jähriger wegen versuchten Mordes verurteilt

1-01-1970, 00:00

Mit einem Schuldspruch hat am Mittwochabend am Landesgericht Wiener Neustadt ein zweitägiger Prozess um einen Streit unter jungen Asylwerbern geendet, bei dem ein 15-Jähriger durch einen Messerstich lebensgefährlich verletzt worden war.

Sechs Jahre unbedingt: Urteil noch nicht rechtskräftig

Ein Afghane (19) wurde wegen versuchten Mordes zu sechs Jahren unbedingter Freiheitsstrafe verurteilt (bei einem Strafrahmen von 15 Jahren für junge Erwachsene).

Der Mitangeklagte, ein 18-jähriger iranischer Staatsbürger, wurde im Zweifel freigesprochen. Beide Urteile des Geschworenensenats sind nicht rechtskräftig, teilte Vizepräsidentin Birgit Borns mit.

“Wollte ihn nur verletzen”

Dem Staatsanwalt zufolge hatte der junge afghanische Staatsbürger einen “wuchtigen” Bauchstich erlitten. Dennoch gelang es dem Opfer, sich loszureißen und davon zu rennen. Der 15-Jährige wurde im Krankenhaus notoperiert.

Zum Verhandlungsauftakt am gestrigen Dienstag beteuerte der Erstangeklagte, keinen Tötungsvorsatz gehabt zu haben: “Ich wollte ihn nur verletzen.” Der zweitbeschuldigte Kurde, der das Opfer festgehalten haben soll, bekannte sich nicht schuldig.

Mitangeklagter wurde freigesprochen

Der Bahnhof in Baden war an einem Septemberabend Schauplatz der Auseinandersetzung zwischen insgesamt vier Personen gewesen. Bereits zuvor waren Täter und Opfer vor einem Fitnesscenter in Traiskirchen wegen einer jungen Frau aneinandergeraten. Er sei zusammengeschlagen worden und habe Angst gehabt, erzählte der 19-Jährige am Dienstag.

Dennoch bestieg er denselben Zug nach Baden wie sein Gegner und dessen Begleiter – und zitierte telefonisch den 18-Jährigen zur Unterstützung herbei. Dieser gab vor Gericht an, den Begleiter des 15-Jährigen am Boden fixiert und von dem Geschehen kaum etwas gesehen zu haben.

(APA/Red)

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