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Kern: Nach Salzburg-Wahl wackelt SP-Chef

1-01-1970, 00:00

Karl Schlögl – Bürgermeister in Purkersdorf und SPÖ-„Realo“ der ersten Stunde – wünscht sich eine Neuaufstellung der Bundespartei. Schlögl ist zu früh dran – selbst für eingefleischte Gegner von SPÖ-Chef Christian Kern. Noch sind heuer drei Landtagswahlen - Kärnten, Tirol und Salzburg - zu schlagen. Am Dienstag rückten deswegen mehrere Politiker aus, um ihren Parteichef zu stützen.
 

Niessl: "Debatte um Kern bringt nichts"

So sagte etwa der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl zu ÖSTERREICH: "Diese interne Diskussion bringt uns nichts. Unsere Hauptaufgabe ist es eine konstruktive Opposition zu leben. Die Bundesregierung liefert jede Menge Anlässe, die man als Sozialdemokrat inhaltlich kritisieren muss. Denn die ersten Maßnahmen der Bundesregierung haben eines gemeinsam: Sie richten sich gegen die kleinen und mittleren Einkommensbezieher."
 

Doris Bures wird als Kern-Nachfolgerin gehandelt

Doch nach der Salzburg-Wahl am 22. April, so wurde ÖSTERREICH mehrfach versichert, könnte es eng für Kern werden. Aussichtsreichste Kandidatin des roten Realo-Flügels ist - ÖSTERREICH hat es bereits berichtet – die 2. Nationalratspräsidentin Doris Bures. 

Kern sieht sich derzeit fest im Sattel

Kern trat am Rande der SPÖ-Klubklauusur am Dienstag zum Konter an: Mit Schlögls Forderung nach personeller Erneuerung beschäftige er sich nicht: "Auf das möchte ich nicht einmal mit einer Silbe eingehen." Gefragt, ob er fest im Sattel sitze, meinte Kern: "Es kommt mir so vor." Er kenne Schlögl schon lang genug, wollte der SPÖ-Chef der Äußerung offenbar nicht allzu viel Bedeutung beimessen. Keinen personellen Handlungsbedarf sieht Kern auch, was seinen geschäftsführenden Klubobmann Andreas Schieder betrifft. Dieser hatte ja am Wochenende die Wahl zum Nachfolger von Michael Häupl als Wiener SPÖ-Chef gegen Michael Ludwig verloren. "Wir arbeiten sehr gut zusammen und ich sehe keinen Veränderungsbedarf", betonte Kern.
 

Schieder bald nach Europa? 

 
Schieder - der also vorerst geschäftsführender Klubobmann im Parlament und damit Speerspitze der roten Oppositionspolitik bleiben soll - könnte aber bald doch zu neuen Ufern aufbrechen. Der international bestens vernetzte Schieder wird als Spitzenkandidat für die EU-Wahl 2019 gehandelt.(gü)
 
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