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Verschiedene Sieger: Hanni gegen Michi

1-01-1970, 00:00

So unterschiedlich können Sieger aussehen.
 
Auf der einen Seite Johanna Mikl-Leitner, die seit gestern alle nur mehr liebevoll „Hanni“ nennen: Sie hat mit ihrer Absoluten für absehbare Zeit einen politischen Erfolgskurs vorbereitet – und regiert jetzt mit einem eingeschworenen Team und allen Freiheiten. Mit Niederösterreich geht es steil bergauf, die Wirtschaft brummt – alles tanzt nach ihrer Pfeife. Vielleicht bald auch die Bundespartei und ihr „Basti“.
 
Auf der anderen Seite Michael Ludwig, von dem man nicht weiß, ob man ihm zu seinem Sieg als Wiener SPÖ-Chef gratulieren oder kondolieren soll. Ludwig führt eine zutiefst gespaltene Partei und ein intrigantes Rathaus (in dem das ­gesamte Stadtratsteam gegen ihn gestimmt hat).
 
Im Gegensatz zu Mikl-Leitner hat er die Bundespartei nicht – Bussi, Bussi – auf seiner Seite, sondern frontal gegen sich aufgestellt.

Dazu kommen katastrophale Wirtschaftsdaten für Wien: ein explodierendes Budgetdefizit, die alles sprengenden Kosten für die Mindestsicherung der Asylanten, die höchste Arbeitslosenquote, das niedrigste Wirtschaftswachstum im Land und eine fehlende Digitalisierung.
 
Als Höhepunkt des Desasters kann sich Ludwig vermutlich nicht einmal sein Team und seine Koalition aussuchen, sondern muss mit den Stadträten, die gegen ihn gestimmt haben, weiter regieren.
 
Mit diesem tonnenschweren Rucksack muss der neue Wiener SPÖ-Chef in zwei Jahren gegen den Ansturm von FPÖ und ÖVP aufs Rathaus ankämpfen. Heißt: Michael Ludwig muss sich entweder in den nächsten Monaten als „Wunderwuzzi“ profilieren und wirklich zum „Bürger-Masta“ dieser Stadt werden – oder er läuft Gefahr, zum Totengräber der legendären Wiener SPÖ zu werden. Und nimmt die Bundespartei gleich mit ins Grab…
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