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Shitstorm gegen Strache

1-01-1970, 00:00

FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat anlässlich des Holocaust-Gedenktages am Freitagabend ein paar Zeilen dazu auf Facebook geschrieben: „Die Verantwortung und das Gedenken an die Opfer des Holocaust sind uns Verpflichtung und Verantwortung in der Gegenwart und für kommende Generationen. Wer das anders sieht, soll aufstehen und gehen.“ So weit, so normal. Aber ­offensichtlich nicht für alle. Innerhalb kürzester Zeit meldeten sich aufgebrachte „Fans“ unter dem Facebook-Posting Straches und beschimpften den FPÖ-Chef.

Ralf R. schreibt: „Und was bitteschön hat die Generation heute dafür für Verpflichtungen? Seit ihr eigentlich noch allesamt bei Trost?“

Harald K.: „Da ich die Granden der FPÖ sehr gut kenne, darf ich mit Fug und Recht behaupten, dass diese ‚Partei‘ sich endgültig verraten hat und sie fortan nicht mehr wählbar ist. Ich wünsche der FPÖ bei dem Kniefall vor der Lüge alles Gute.“

Tina T.: „Logisch muss ma des immer aufwärmen, sonst fließt das Geld nimma … Kotzt mich nur an!“

Neben weiteren Postings, die sich indirekt über den Holocaust mokieren, droht eine Frau, Renate B.: „Wenn das so weitergeht, bist du nicht erwünscht!“

Nur vereinzelt loben Strache-Fans seine Worte. Einige wenige Facebook-User ver­suchen indes, zu kalmieren, dass er das „als Vizekanzler“ nun schreiben „müsse“.

Herausforderung

Diese ­Reaktionen zeigen freilich auch, was noch auf Strache zukommt. Der FPÖ-Chef will nun eine Historikerkommission einsetzen, die die Geschichte der FPÖ aufarbeitet, und erklärt im ÖSTERREICH-Gespräch, dass es „in der FPÖ keinen Platz für Antisemiten“ geben würde.

Sein Koalitionspartner ÖVP erwartet freilich von der FPÖ – nach mehreren neuen „Einzelfällen“ – eine klare Abkehr vom Antisemitismus. Ob Strache wohl die Kraft hat, das gegen Teile ­seiner eigenen Partei und seine Fans durchzusetzen?

Auf Twitter versuchten FPÖ-Fans wiederum, die kritischen Facebook-Postings als von der „Konkurrenz gesteuert“ darzustellen. Einzelne Postings könnten freilich den Verfassungsschutz interessieren.

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