logo



[email protected]

Böhmermann stichelt gegen Kanzler Kurz

1-01-1970, 00:00

Mit Appellen gegen Antisemitismus, Rassismus und Hetze begingen Österreichs Politiker den Holocaust-Gedenktag. Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) betonte, dass "Österreicher auch Täter und somit an den grausamen Verbrechen der Shoah beteiligt" waren - und nannte die Bekämpfung des Antisemitismus als Priorität der Regierung. 
 
Kurz sprach in einer schriftlichen Stellungnahme von einer besonderen historischen Verantwortung, zu der sich die neue Bundesregierung bekenne, gerade auch im heurigen Gedenkjahr. Es sei ihm auch ein Anliegen gewesen, an der Holocaust Gedenkveranstaltung des Parlaments teilzunehmen. "Die Schilderungen der dort anwesenden Zeitzeugen, die selbst unfassbares Leid erleben mussten, waren äußerst berührend", erklärte der Kanzler, dessen Koalitionspartner FPÖ mit dem Skandal um ein Nazi-Liederbuch einer Burschenschaft zu kämpfen hat.
 
"Dieser Gedenktag erinnert uns daran, wie wichtig es ist, die Shoah niemals zu vergessen", so Kurz weiter: "Aus der Erinnerung an die unzähligen Opfer des nationalsozialistischen Rassenwahns müssen wir auch die richtigen Konsequenzen für Gegenwart und Zukunft ziehen und uns unserer Geschichte ehrlich und vorbehaltlos stellen." Diese Verantwortung treffe alle, insbesondere auch jüngere Generationen. "Für Antisemitismus, Rassismus und Hetze darf es keinen Platz in unserer Gesellschaft geben. Es ist daher sehr wichtig, solchen Tendenzen mehr denn je entschieden entgegenzutreten."
 
 
Es dauerte nicht lange, bis der deutsche TV-Satiriker Jan Böhmermann auf den Tweet des österreichischen Kanzlers reagierte. Er kommentierte mit einem GIF, das Vizekanzler HC Strache im Nationalrat zeigt. Damit kritisiert er den Nazi-Skandal rund um ein Liederbuch der Burschenschaft "Germania zu Wiener Neustadt".
 
Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]