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Wien-Wahl: Es geht um 100 Stimmen

1-01-1970, 00:00

Wien. Mittlerweile verzweifeln selbst absolute Intimkenner der Wiener SPÖ: „Ich habe mir alle Rechenmodelle angesehen, die ja in ÖSTERREICH veröffentlicht wurden. Vor allem die Realo-Variante mit einem knappen Sieg Ludwigs stimmt – theoretisch“, erklärt ein Spitzengenosse.
 
100 Delegierte haben ihre Stimme beiden versprochen
Unsicherheitsfaktor. Tatsächlich weiß freilich niemand mehr, wen die Delegierten am SPÖ-Parteitag wirklich wählen – Michael Ludwig oder Andreas Schieder. „Gut hundert Genossen haben offenbar beiden Seiten fix ihre Stimme versprochen, um sicher auf der Seite des Siegers zu stehen. Wen die letztlich wählen, kann keiner sagen – damit kann aus den rund 100 Stimmen Vorsprung, die Michael Ludwig rechnerisch hat, plötzlich ein Sieg Schieders werden“, so der Insider.
 
Versprechungen. Beide Seiten mutmaßen, dass vielen Delegierten ganz konkrete Angebote gemacht wurden – Jobs, Karrierechancen und Macht, wenn nur der richtige Kandidat am Samstag gewählt werde. Hier sollen die Stadträtinnen Renate Brauner, Sandra Frauenberger und Ulli Sima für Schieder hochaktiv gewesen sein.
Wahlsieger braucht rasch Vertrauen des Gegners
 
Schwierige Regie. Bis zuletzt lief der offizielle Wahlkampf fair und so professionell, dass kaum Schmutzwäsche gewaschen wurde. Jetzt zittert man dem Parteitag entgegen – hier könnten entgegen der Parteitagsregie noch gewaltige „Wickel“ drohen. Wer immer die Richtungsentscheidung gewinnt, muss danach rasch handeln: Nur wenn die SPÖ bei der Bürgermeisterwahl im Gemeinderat im Mai geschlossen auftritt, wird Rot-Grün bis 2020 halten.
 
(gaj)
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