Am Tag nach einem brutalen Raubüberfall ist ein 78-jähriger Mann am Dienstag in einem Wiener Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen. Die mutmaßliche Räuberin, eine 26-jährige Frau, wurde am Mittwoch festgenommen. Den Überfall soll sie am Montag bei einem Würstelstand in Landstraße verübt haben. Zuvor habe sie ein elfjähriges Mädchen zum Diebstahl der Brieftasche des Mannes aufgefordert.
Der Pensionist befand sich am Montagnachmittag bei einem Würstelstand am Kardinal-Nagl-Platz. Die 26-Jährige wurde hier auf ihn aufmerksam. Sie sprach im Park ein elfjähriges Mädchen an und forderte es auf, dem Mann die Geldbörse zu stehlen. Dafür bot sie 50 Euro. Das Mädchen lehnte ab, berichtete Polizeisprecher Daniel Fürst.
Als der Mann dann gegen 16.30 Uhr den Würstelstand verließ, folgte ihm die Frau. "Sie haben angefangen zu streiten, während der Auseinandersetzung hat die Frau immer wieder versucht, in die Jackentasche des Mannes zu greifen", schilderte Fürst. Außerdem biss die Wienerin den 78-Jährigen. Dieser versetzte ihr daraufhin einen Schlag, die Frau stieß den Pensionisten gegen die Brust. Dadurch stürzte der Wiener und schlug mit dem Hinterkopf am Betonboden auf. Schwer verletzt blieb er liegen. Die Frau entwendete ihm laut Polizei die Geldbörse, entnahm das Bargeld, warf die Brieftasche weg und lief davon.
Die Einsatzkräfte waren ursprünglich wegen eines zusammengebrochenen Mannes alarmiert worden. Dann zeigte jemand die Frau namentlich wegen des Diebstahls der Geldbörse an. Bei weiteren Ermittlungen konnte das elfjährige Mädchen ausgeforscht werden. Das Kind hatte den Vorfall am Kardinal-Nagl-Platz weiter verfolgt.
Der 78-Jährige wurde mit schweren Kopfverletzungen ins Krankenhaus gebracht, er starb am Dienstag. Die 26-Jährige wurde am Mittwoch festgenommen. In ihrer Einvernahme gestand sie den Diebstahl. Allerdings gab sie auch an, dass sie den Mann nicht verletzen habe wollen. Sie wurde in die Justizanstalt Josefstadt gebracht. Für schweren Raub mit Todesfolge (§ 143 StGB) sieht das Gesetz eine Haft von zehn bis zu 20 Jahren oder lebenslange Freiheitsstrafe vor.