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Schüsse vor Wiener Disco: Wende im Fall

1-01-1970, 00:00

Die zwei Türsteher, die in der Nacht auf den 29. April 2017 einen 42-jährigen Iraker vor einer Diskothek in Wien-Favoriten niedergeschossen hatten, werden dafür nicht strafgerichtlich zur Verantwortung gezogen. Wie Alexander Philipp, der Verteidiger des Hauptverdächtigen, der APA mitteilte, bestätigte sich die Verantwortung seines Mandanten, der von Anfang an eine Notwehrsituation behauptet hatte.
 
An dieser Darstellung war nach Einholung eines Schießgutachtens und Auswertung des Bildmaterials aus Überwachungskameras vor dem Lokal nicht zu rütteln. "Das Verfahren gegen beide Verdächtige wurde eingestellt", meinte die Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien, Nina Bussek, am Dienstag auf APA-Anfrage.
 
Ursprünglich war in dieser Sache wegen versuchten Mordes ermittelt worden. Der Hauptverdächtige saß über sechs Wochen in U-Haft, während sich der zweite Türsteher unmittelbar nach den Schüssen ins Ausland abgesetzt hatte. Erst nach der Enthaftung seines Kollegen kehrte er nach Österreich zurück und stellte sich der Justiz.
 
Der Iraker war von insgesamt vier Projektilen getroffen worden, wobei beide Türsteher von ihren Schusswaffen Gebrauch gemacht und ihn je zwei Mal erwischt hatten. Die Kugeln drangen dem 42-Jährigen in beide Oberschenkel und in den Bauch. Dessen ungeachtet hatte sich der Mann noch selbst ins Krankenhaus begeben, wo er medizinisch versorgt wurde. Zum Tatgeschehen wollte er gegenüber den Polizisten, die ihn am Krankenbett aufsuchten, keine Angaben machen.
 
Wie sich im Zuge der weiteren Erhebungen herausstellte, hatte der Iraker gemeinsam mit mehreren anderen Männern versucht, die Diskothek zu stürmen, nachdem es auf dem davor befindlichen Parkplatz zu einer Auseinandersetzung gekommen war. Dort sollen bereits erste Schüsse gefallen sein. Um die offensichtlich gewaltbereiten Angreifer abzuwehren, griffen die zwei Türsteher ihren Angaben zufolge zu ihren Waffen und verriegelten anschließend von innen das Lokal.
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