In den frühen Freitagmorgenstunden verstarb die bekannte Flüchtlingshelferin Ute Bock im Alter von 75 Jahren. Ihre letzten Stunden verbrachte sie mit ihren Schützlingen im nach ihr benannten Ute-Bock-Haus in Wien.
Zahlreiche Persönlichkeiten aus Politik und Gesellschaft drückten den Angehörigen ihr Beileid aus und ehrten die Taten von Bock. Auch zu einer Gedenkveranstaltung wurde bereits aufgerufen: Am 2. Februar soll um 17 Uhr am Heldenplatz in Wien ein "Lichtermeer für Ute Bock" stattfinden, hieß es auf einer via Social Media verbreiteten Einladung des Vereins "Flüchtlingsprojekt Ute Bock" und von "Bock auf Kultur".
Jetzt fordert eine in Wien. Und dafür hätten die Initiatoren auch schon einen geeigneten Ort gefunden. Der Karl-Lueger-Platz im ersten Bezirk soll in Zukunft Ute-Bock-Platz heißen, fordern sie. Anstatt diesen Platz weiterhin nach einem bekennenden Antisemiten zu nennen, sollte die Flüchtlingshelferin damit geehrt werden. Immerhin sei die 75-Jährige „ein Wiener Original und auch eine moralische Instanz deren bedingungslose Menschenliebe und stoischer Altruismus vielen Hoffnungslosen wieder eine Perspektive gegeben hat“, steht es in der Petition geschrieben.
Lueger hingegen gilt als jener von dem sich der junge Hitler sein politisches Handwerk abgeschaut hatte. Den Ringabschnitt, der früher nach ihm benannt war, hat er schon verloren. Er wurde in den Universitätsring umbenannt. „Wir fordern das Magistrat der Stadt Wien auf, endlich zu handeln und den Platz im Herzen Wiens endlich nach jemandem zu benennen, der auch eine Ehrung verdient hat“, heißt es in der Petition.
Als Ziel wurden 7.500 Stimmen angegeben. Schon jetzt haben über 6.100 Menschen (Stand: Sonntag, 15.30 Uhr) die Petition unterschrieben, Tendenz steigend.