
Am Freitag um 20.35 Uhr war es dann offiziell: Weißer Rauch stieg auf, ÖVP und FPÖ hatten sich auf einen gemeinsamen Koalitionspakt geeinigt. Er umfasst 160 Seiten und soll eine „Reformregierung“ signalisieren. Die ÖVP wird acht Minister, die Blauen sechs Minister stellen. Noch am Abend wurden auf der ÖVP-Seite zwei Sensationen bekannt: UNIQA-Vorstand Hartwig Löger wird neuer Finanzminister, die ehemalige A1-Chefin Margarete Schramböck wird Wirtschaftsministerin.
Das Finish wurde noch einmal zum Thriller: Bis zwei Uhr in der Früh hatten ÖVP und FPÖ in der Nacht auf Freitag im Palais Epstein verhandelt – länger und hitziger als gedacht. Mehrmals verließen Verhandler kopfschüttelnd den Sitzungsraum. Streitpunkte blieben bis zuletzt die direkte Demokratie und die Ministeraufteilungen. Am Freitag warteten dann die türkis-blauen Chefverhandler ab 11 Uhr stundenlang auf VP-Chef Sebastian Kurz und FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache.
Die FPÖ hatte ihr Ministerteam bereits zusammen:
In der ÖVP standen am Freitag Kurz als Kanzler, Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel als Kanzleramtsminister, Ex-Rechnungshofchef Josef Moser als Staatsreform- und Justizminister fest. Dann gegen 23 Uhr erfuhr oe24 als erste Online-Seite die Sensation: Ex-A1-Chefin Margarete Schramböck wird Wirtschaftsministerin. Und: Uniqa-Österreich-Chef Hartwig Löger wird neuer Finanzminister.
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Die ehemalige A1-Chefin Margarete Schramböck wird neue Wirtschaftsministerin.
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Uniqa-Vorstand Hartwig Löger wird Finanzminister.
Das Team der ÖVP:
Eine weitere Frau soll als „Aufpasserin“ dem blauen Innenminister Kickl zur Seite gestellt werden. Die ÖVP wird eine Staatssekretärin im Innenministerium stellen. Der ursprünglich favorisierte Wiener Ex-Polizei-General Karl Mahrer kommt nun doch nicht zum Zug.
Uniqa-Vorstand Hartwig Löger wird Finanzminister
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Margarete Schramböck wird neue Wirtschftsministerin
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Der Tag an dem die Realität die Inszenierung beißt. Während II uns mit einer neuen Regierung beglücken will, packt Hochegger über die Korruption in I aus.
— Christian Kern (@KernChri)
Die Grünen üben harte Kritik an der neuen Regierung. "Mit Kabinett Kurz droht stramme Law-and-order-Regierung", so Parteichef Werner Kogler in einer Aussendung. "Kickl als Innenminister wäre tatsächlich mehr als bedenklich. Wenn auch das zweite Sicherheitsressort Verteidigung in blaue Hände gerät - wie kolportiert, wären die Weichen für einen Überwachungsstaat gestellt.
Nach der Absage von Casino-Vorständin Bettina Glatz-Kremsner als Finanzministerin wurde Unternehmerin und Kurz-Vertraute Antonella Mei-Pochtler für den Top-Job gehandelt. Auch sie sagte ab. Nun wird ein Mann Finanzminister.
Gesucht wird auch noch eine Frau als Staatssekräterin im Innenministerium. Die komplette Ministerliste soll dann am Samstag präsentiert werden.
Die neue Wirtschaftsministerin soll aus Tirol kommen. Die ist ein Zugeständnis an Landeshauptmann Günther Platter.
Als Jörg Haiders Gagschreiber bekannt geworden, als Heinz-Christian Straches Mastermind politisch groß geworden, wird Herbert Kickl nun Innenminister. Allzu sehr soll sich der 49-Jährige um den Job nicht gerissen haben, doch Strache wollte auf dieser prestigereichen wie heiklen Positionen jemanden, auf den er sich bedingungslos verlassen kann und dem er die nötige Durchsetzungskraft zutraut.
Genauere Informationen werden erst morgen bekanntgegeben. Zuvor werden der Bundespräsident sowie die Parteigremien informiert.
Auch Strache bedankt sich bei allen Verhandlern, vor allem auch für die "menschliche Art".

Die Verhandlungen wurden auf Augenhöhe geführt, beide Parteien hätten Kompromisse gemacht, für das Wohl der Bevölkerung.
"Lieber Sebastian", beginnt der FPÖ-Chef sein Statement. Der Freiheitliche bedankt sich bei seinem Gegenüber und spricht in Folge von einem klaren Wahlauftrag der Bevölkerung.
Kurz umreißt die Ziele der neuen Regierung. Dabei nennt der ÖVP-Chef unter anderem Sicherheit und Wachstum.
Es gibt eine türkis-balue Einigung", beginnt Kurz. Man wolle eine Veränderung im Land sicherstellen und die Erwartung der BEvölkerung erfüllen. Die Verhandlungen waren ahrt, aber fair, so der neue Kanzler weiter.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen lädt ÖVP-Obmann Sebastian Kurz und FPÖ-Obmann Heinz-Christian Strache morgen um 8.30 Uhr anlässlich des Abschlusses der Koalitionsverhandlungen in die Hofburg


Jüngster Staatssekretär war er schon, jüngster Außenminister ebenso, nun wird Sebastian Kurz mit 31 zum jüngsten Regierungschef der Zweiten Republik. Der ÖVP-Chef hat der angegrauten Volkspartei innerhalb von wenigen Monaten wieder Leben eingehaucht und ihr und sich die seit 2006 schmerzlich vermisste Kanzlerschaft beschert. Dass er dafür mit der FPÖ koaliert, gilt nicht mehr als Tabubruch.
Unklar ist noch, wie die einzelnen Minister besetzt werden. Vor allem bei der ÖVP herrschte dabei bis zuletzt Unklarheit. Die genaue Ministerliste soll erst am Samstag der Öffentlichkeit präsentiert werden.
Mittelmaß zeigte die neue Koalition in der Dauer ihrer Regierungsbildung: 64 Tage liegen zwischen der Wahl am 15. Oktober und der Angelobung am 18. Dezember. Das ist etwas mehr als bei allen 22 Regierungsbildungen der Zweiten Republik - wo der Durchschnitt rund 60,7 Tage beträgt - und etwas weniger als bei den bisher 17 Koalitionsverhandlungen mit durchschnittlich 68,4 Tagen.
Flott ging es allerdings dafür, dass FPÖ und ÖVP die Koalitionspartner sind. Denn bis schwarz-blaue Regierungen angelobt wurden hatte es bisher immer wesentlich länger gedauert - allerdings weil die ÖVP zuvor immer mit anderen Parteien verhandelte.
- ÖVP und FPÖ haben Freitagabend ihre Koalitionsverhandlungen abgeschlossen und sich auf ein gemeinsames Regierungsabkommen für die nächsten fünf Jahre geeinigt. Dies wurde der APA aus Verhandlungskreisen bestätigt. Der künftige Bundeskanzler Sebastian Kurz (ÖVP) und sein Vizekanzler Heinz-Christian Strache (FPÖ) werden gegen 21.00 Uhr mit ersten Statements an die Öffentlichkeit treten.
Neuesten Meldungen zufolge soll es nun um ca. 21 Uhr soweit sein. Dann sollen Kurz und Strache endlich vor die Presse treten.
Das angekündigte Statement von Sebastian Kurz und HC Strache wurde nochmals verschoben. Die ÖVP ringt offenbar weiter um Minister.
Das Regierungspgramm der neuen Regierung soll 160 Seiten dick sein. Präsentiert wird das Programm am Samstag.
Die kommende schwarz-blaue Regierung wird dem Vernehmen nach ein eigenes Frauenministerium bekommen. Besetzt wird es von der ÖVP, für das Ressort fix vorgesehen soll nach ÖSTERREICH-Informationen die Grazer Molekularbiologin Juliane Bogner-Strauß sein. Das schwarze Regierungsteam von ÖVP-Chef Sebastian Kurz soll zu 50 Prozent aus Frauen bestehen
Die Pressekonferenz verzögert sich weiter, jetzt soll sie um 19.30 Uhr starten. oe24.TV überträgt die Pressekonferenz LIVE.
Die große Frage ist: Wer wird Finanzminister? Hier wird laut oe24-Informationen noch immer hinter den Kulissen verhandelt. ÖVP-Chef Sebastian Kurz berät sich mit seinen engsten Vertrauten Elisabeth Köstinger, Gernot Blümel und Stefan Steiner. Zuletzt als Name gehandelt: Antonella Mei-Pochtler - sie ziert sich aber scheinbar.
Es gibt wieder BREAKING NEWS: Ex-Rechnungshof-Präsident Josef Moser wird laut den letzten oe24-Informationen Staatsreform-Minister werden. Es könnte auch sein, dass er zusätzlich das Wirtschafts-Ressort bekommt.
Wie oe24 soeben erfuhr, wird es ein eigenes Frauenministerium geben. Die Molekularbiologin (TU Graz) Juliane Bogner-Strauss wird laut oe24-Informationen Frauenministerin.
Sebastian Kurz will jedenfalls einen starken Frauen-Anteil in seinem Regierungsteam. Auch das dürfte einer der Gründe sein, warum sich der ÖVP-Minister-Poker so lange zieht. Im Gespräch sind Elisabeth Köstinger als Zukunftsministerin, Klaudia Tanner als Landwirtschafts- und Umweltministerin, Juliane Bogner-Strauß als Bildungsministerin, Eva Marek als Justizministerin und Antonella Mei-Pochtler als Finanzministerin.
Offen ist noch, wer für die ÖVP das Finanzministerium übernimmt. Die ursprüngliche Favoritin Bettina Glatz-Kremsner hat definitiv abgesagt. Nun sind die Wirtschaftsberaterin von Sebastian Kurz, Antonella Mei-Pochtler, und der Ex-Kabinettschef von Finanzminister Hans Jörg Schelling, Thomas Schmid, im Gespräch. Ex-Rechnungshof-Präsident Josef Moser könnte Reformminister werden.
Fest steht das FPÖ-Team: Herbert Kickl wird Innenminister, Mario Kunasek Verteidigungsminister, Norbert Hofer Infrastrukturminister, Beate Hartinger Sozial- und Gesundheitsministerin, Karin Kneissl Außenministerin und HC Strache Vizekanzler.
Bei der ÖVP wird bis zuletzt um die Ministerien gefeilscht. Die Tiroler wollen scheinbar unbedingt Andrä Rupprechter als Landwirtschaftsminister halten, Kurz ist aber dagegen. Er möchte alle "alten" Minister austauschen und NÖ-Bauernbund-Chefin Klaudia Tanner als Umwelt- und Landwirtschaftsminister.
Wie oe24 soeben erfuhr, werden ÖVP und FPÖ um 19.15 Uhr eine Pressekonferenz geben. Bis dahin soll es eine Einigung auf die Minister geben. oe24.TV überträgt die Pressekonferenz in einer Sondersendung live.
