Nach Diskussionen in der Wirtschaftskammer steht nun Harald Mayer aus der Ärztekammer Oberösterreich mit seinen Bezügen im Fokus. Laut "Falter"-Recherchen sollen seine Bezüge monatlich mindestens 26.000 Euro betragen.
Nach der Diskussion um die Bezüge in der Wirtschaftskammer regt sich nun Kritik an jenen in der Ärztekammer. Der "Falter" listet in seiner aktuellen Ausgabe die Bezüge von Harald Mayer auf. Er ist Vizepräsident der Landeskammer, Obmann der Kurie angestellter Ärzte in Oberösterreich sowie Obmann der Bundeskurie. Im Landesklinikum Schärding ist er demnach als Unfallchirurg freigestellt. Laut "Falter"-Rechnung bekomme er dafür insgesamt mindestens 26.000 Euro pro Monat.
Konkret werde seine Tätigkeit in der Landeskammer mit rund 7.000 Euro entschädigt, so die Zeitung unter Berufung auf interne Dokumente, die sie habe einsehen können. Für die Arbeit in der Bundeskammer gebe es weitere 7.500 Euro und für jeden Wien-Besuch eine Reisekostenentschädigung von rund 500 Euro plus die Kosten für Hotel und Fahrt.
Von Schärding nach Wien fahre Mayer - oft zweimal pro Woche - nicht per Bahn, sondern mit dem Taxi, würden die Rechnungen laut dem Artikel belegen. Im Krankenhaus verdiene der Vertreter der ÖVP-nahen Ärztekammer-Fraktion "Pro Medico - Vereinigung Österreichischer Ärzte" noch einmal rund 12.000 Euro.
Die Ärztekammer Oberösterreich zähle 59 Mitarbeitende und vertrete rund 8500 Kassen-, Privat- und Spitalsärzte, die Pflichtbeiträge zahlen. Ein Rechnungshofbericht aus dem Jahr 2024 kritisiert, dass "Prämien für die Erfüllung von normalen Dienstpflichten" ausbezahlt würden und die Personalkosten von 2017 bis 2022 um knapp 30 Prozent gestiegen seien. 2023 stiegen sie laut "Falter" um 7,15 und 2024 um 9,15 Prozent, heuer sollen es 3,5 Prozent sein.
Die Ärztekammer Oberösterreich wollte dem Falter die Zahlen nicht bestätigen. "Ich kenne die Beträge nicht", wird ein Pressesprecher zitiert. Der APA wurden die Höhe der Bezüge ebenfalls nicht bestätigt, man sage nichts dazu, hieß es auf Anfrage. Auch ob es üblich sei, mehrstündige Taxifahrten zu bezahlen, blieb unbeantwortet, ebenso wie hoch die Steigerungen bei den Personalkosten zuletzt waren.
Allerdings wurde betont, dass die offiziell "Funktionsgebühren" genannten Bezüge nur zwölfmal und nicht 14-mal pro Jahr ausbezahlt würden und im Mitgliederbereich der Homepage - also für die Ärzte - einsehbar seien. Auch setze man die Empfehlungen des Rechnungshofs "weitgehend" um.