In den Verhandlungen um einen neuen Bahn-KV haben sich der Fachverband Schienenbahnen in der Wirtschaftskammer Österreich (WKÖ) und die Gewerkschaft vida nach vier Verhandlungsrunden auf einen Kollektivvertrag geeinigt.
Die Kollektivvertrags- und IST-Gehälter erhöhen sich mit der Einigung auf einen Bahn-KV durchschnittlich um 2,7 Prozent. Diese Vereinbarung ist sozial gestaffelt: Niedrige und mittlere Einkommen erfahren eine stärkere Erhöhung, während bei höheren Gehältern die Anhebung auf 150 Euro beschränkt ist, was in der höchsten Einkommensstufe 1,07 Prozent entspricht.
Die inflationsbedingte Anpassung von 3 Prozent wird durch den Abschluss ausgeglichen, was den Erhalt der Kaufkraft sicherstellt. Auch bei der Arbeit an Sonn- und Feiertagen wurden Fortschritte erzielt, so die Gewerkschaft vida in einer Aussendung. "Damit gibt es eine Anerkennung für Arbeit an jenen Tagen, an denen andere frei haben. Ein Punkt, der auch den vida-Mitgliedern bei der letzten Befragung besonders wichtig war. Das frühere Erreichen der 6. Urlaubswoche ist ein weiteres Element, um den Belastungen der modernen Arbeitswelt und der gestiegenen Produktivität besser Rechnung zu tragen", so Gerhard Tauchner, vida-Verhandlungsleiter und Vorsitzender des vida-Fachbereichs Eisenbahn.
"Damit haben wir ein Gleichgewicht zwischen wirtschaftlicher Tragfähigkeit und Verantwortung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bewahrt. Einige unserer Berufsgruppen stehen auf der Mangelberufsliste, und wir müssen dafür Sorge tragen, dass unsere Gehälter auch im Zuge des Generationswechsels attraktiv bleiben", erklärt Thomas Scheiber, stellvertretender Fachverbandsobmann der Schienenbahnen in der WKÖ und Verhandlungsführer auf Arbeitgeberseite. Mit Blick auf den Güterverkehr sagt Scheiber: "Für den Schienengüterverkehr konnten wir eine unverhältnismäßige Erhöhung der Nachtzulagen verhindern, auch weitere Änderungen im Rahmenrecht, die von der Gewerkschaft gefordert wurden, können wir uns momentan nicht leisten."