Österreichische Unternehmen laufen Gefahr, des Greenwashing beschuldigt zu werden, da ihre Nachhaltigkeitsberichte oft irreführende Tatsachen enthalten. Deloitte hebt hervor, dass nur 40 Prozent der berichteten positiven Wirkungen tatsächliche Verbesserungen darstellen und fordert eine klare Unterscheidung von Maßnahmen zur Schadensbegrenzung.
Verbesserungspotenzial in der Qualität von Nachhaltigkeitsberichten bei österreichischen Unternehmen ortet der Berater Deloitte. Einer Analyse zufolge riskieren Austro-Firmen Vorwürfe des Greenwashings - also sich lediglich als besonders umweltbewusst und -freundlich darzustellen. Die Berichte beinhalteten oft unvollständige, unklare oder gar realitätsferne Angaben bezogen auf Auswirkungen des wirtschaftlichen Handelns auf Gesellschaft und Umwelt.
Seit dem Geschäftsjahr 2024 sind große Unternehmen EU-weit verpflichtet, nach dem Regelwerk der sogenannten Corporate Sustainability Reporting Directive über Nachhaltigkeitsaspekte zu berichten, erinnerte Deloitte in einer Mitteilung. In Österreich stehe die Implementierung der CSRD zwar noch aus, ein überwiegender Teil der betroffenen Unternehmen setze die Vorgaben aber bereits auf freiwilliger Basis um. Das sei zwar grundsätzlich begrüßenswert, ein genauerer Blick auf die Berichte verdeutliche jedoch Optimierungspotenzial.
"Tatsächlich bringen nur 40 Prozent der angeführten positiven Auswirkungen auch reale Verbesserungen", so Alfred Ripka von Deloitte Österreich. "Viel zu oft sind sie lediglich Reaktionen auf zuvor verursachte negative Effekte. Mit dieser verfälschten Darstellung des eigenen Schaffens riskieren die Unternehmen ernsthafte Greenwashing-Vorwürfe." Es brauche dringend eine klarere Abgrenzung zwischen echten positiven Auswirkungen und Maßnahmen zur Verringerung negativer Effekte.