Das Rote Kreuz Niederösterreich zog am Donnerstag Bilanz über das vergangene Jahr. Das Hochwasser im September 2024 war das prägendste Ereignis, bei dem 2.680 Einsatzkräfte mobilisiert wurden.
Einen leichten Rückgang gab es bei den Versorgungen im Rettungs- und Sanitätsdienst, dafür aber mehr betreute Personen im Gesundheits- und Sozialbereich. Die Zahl der freiwilligen Mitarbeiter blieb konstant über 18.000. Generelles Lob kam seitens der Politik.
Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) hob in St. Pölten hervor, dass das Rote Kreuz während der Hochwasserkatastrophe "unglaublich viel zu tun" gehabt habe. Hilfe sei bei Menschenrettung, Unterkünften, Krisenintervention und Verpflegung notwendig gewesen, was das "umfassende Tätigkeitsfeld" der Organisation gut aufgezeigt habe.
Auch Hans Ebner, Präsident des Roten Kreuzes Niederösterreich, strich die umfangreichen Leistungen und die "enorme Hilfsbereitschaft" während der Flutkatastrophe hervor. "Das alles neben dem Regelrettungsdienst und anderen Dienstleistungen", so Ebner. "Das Hochwasser geht, das Rote Kreuz bleibt", betonte der Präsident in Hinblick auf die weiteren Bereiche der Einsatzorganisation.
Im Rettungs- und Sanitätsdienst wurden 2024 exakt 925.516 Personen versorgt (2023: 969.275). Bei den betreuten Menschen im Feld der Gesundheits- und Sozialdienste gab es ein Plus von 234.202 auf 289.909. Speziell Rettungsdienfahrten liegen immer noch über dem vor der Corona-Pandemie herrschenden Niveau, konstatierte Gesundheitslandesrätin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ). Gleichzeitig ist der Pool an Freiwilligen zwar stabil, aber leicht rückläufig (18.721 Personen nach 18.743 im Vorjahr). In der Gesamtschau ergebe sich eine "personelle und finanzielle Herausforderung", die auch künftig zu beachten sei.
Hohe Effizienz bewirkt hat aus Sicht von Ebner das mit 1. September 2024 in den 24-Stunden-Betrieb aufgenommene Telenotarzt-Projekt. Das System sei bereits in Oberösterreich, Kärnten, Vorarlberg und Salzburg übernommen worden. Ziel ist, dass das nicht-ärztliche Rettungsdienstpersonal am Einsatzort jederzeit in Echtzeit den Telenotarzt bzw. die Telenotärztin in den laufenden Versorgungsprozess einbinden kann.