Im Zusammenhang mit den Ermittlungen gegen die mutmaßliche Okkult-Betrügerin Mariana M. alias "Amela" wurden zwei weitere Personen festgenommen. Außerdem kam es zu einer Hausdurchsuchung in Maria Enzersdorf. Der geschätzte Gesamtschaden liegt bereits bei einem zweistelligen Millionenbetrag.
Die Polizei hat im Zuge der Ermittlungen gegen die mutmaßliche Okkult-Betrügerin Mariana M. alias „Amela“ zwei weitere Verdächtige festgenommen. Am Montag wurde die 29-jährige Dona D. alias „Anna“ wegen des Verdachts auf gewerbsmäßigen schweren Betrug und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung verhaftet. Tags darauf erfolgte die Festnahme eines 47-jährigen Österreichers unter dem Verdacht der Geldwäsche und Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung. Dona D. wurde in die Justizanstalt Wien-Josefstadt überstellt und machte von ihrem Entschlagungsrecht Gebrauch.
Gleichzeitig durchsuchten Ermittler ein weiteres Mal ein Haus in Maria Enzersdorf. Dabei wurden umfangreiche Wertgegenstände sichergestellt, darunter Feinsilber, Bargeld, Schmuck, Gold und Luxusuhren, deren Wert noch bestimmt werden muss. Zudem fanden die Beamten Waffen und Munition. Das Gebäude gehört dem 29-jährigen Sohn von Mariana M., der bereits in Untersuchungshaft in Wiener Neustadt sitzt.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) Wien hatte die neuerliche Hausdurchsuchung veranlasst. Dona D. steht ebenfalls im Verdacht, an den Okkult-Betrügereien beteiligt gewesen zu sein. Die Polizei hat ein Foto von ihr veröffentlicht, um mögliche weitere Opfer zu identifizieren.
Die Polizei sucht nach weiteren Opfern von Dona D. alias "Anna". Foto: LKA NÖ
Die Dimension des mutmaßlichen Betrugsfalls ist erheblich. Laut Landeskriminalamt Niederösterreich beläuft sich der durch Okkult-Betrug entstandene Schaden auf einen zweistelligen Millionenbetrag. Bereits vergangene Woche hatten die Ermittler über die Sicherstellung großer Bargeldbeträge sowie hochwertiger Wertsachen berichtet. Ein Tresor enthielt laut LKA-Chef Stefan Pfandler unter anderem 4,1 Millionen Euro und 2,1 Millionen Schweizer Franken (umgerechnet 2,23 Millionen Euro) in bar.
Mariana M., die als Drahtzieherin des Betrugs gilt, bleibt weiterhin flüchtig. Gegen die 44-Jährige liegt ein Europäischer Haftbefehl vor. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie seit mehreren Jahren im gesamten deutschsprachigen Raum aktiv war, möglicherweise mit Komplizen.
Fahndungsfotos von Mariana M. alias "Amela" mit anderer Haarfarbe - sie könnte ihr Aussehen verändert haben. Foto: LKA NÖ
Die Landespolizeidirektion Niederösterreich hat Betroffene Opfer werden gebeten, sich unter der Telefonnummer +43 59133 303333 beim LKA Niederösterreich zu melden. Hinweise zum Aufenthaltsort von „Amela“ sind ebenfalls erwünscht.
Wer hat Hinweise zur flüchtigen Mariana M. alias "Amela"? Foto: LKA NÖ