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OeNB-Chef schließt weiteres Rezessionsjahr für Österreich nicht aus

18-02-2025, 14:23

Nach zwei Jahren wirtschaftlicher Rezession in Österreich sind Anfang 2025 nur wenige positive Anzeichen erkennbar. Die Wahrscheinlichkeit für ein drittes Jahr der Rezession sei "nicht bei Null", so OeNB-Chef Holzmann.

"Wenn ich mir die externe Umgebung anschaue, schaut es nicht so gut aus. Ich weiß nicht, wo der Schub herkommen könnte", skizziert der Gouverneur der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Robert Holzmann die eher trüben Aussichten für die heimische Wirtschaft.

Europa und Österreich laut OeNB-Chef in schwieriger Lage

In der Prognose von Dezember ging die OeNB für heuer noch von einem Wachstum in Österreich von 0,8 Prozent aus. Damit stand sie eher auf der optimistischen Seite. Das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) und das Institut für Höhere Studien (IHS) prognostizierten im Dezember für 2025 ein Plus beim Bruttoinlandsprodukt von 0,6 bzw. 0,7 Prozent. Während die Weltwirtschaft "ganz gut unterwegs" sei und vor allem Amerika und China wirtschaftlich mehr in Schwung seien, sei die Lage in Europa und auch in Österreich deutlich schwieriger, sagte Holzmann am Dienstag im Klub der Wirtschaftspublizisten. Die Inflation sei durch die Europäische Zentralbank (EZB) zwar gut eingedämmt worden, Sorgen machen dem Gouverneur jedoch die weiterhin höhere Teuerung bei Dienstleistungen sowie die höhere Kerninflation. Belastend wirke für Europa zudem die Unsicherheit rund um die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump.

OeNB-Chef: Es braucht echte Programme und Reformen

Eine weitere Zinssenkung würde der Wirtschaft derzeit nur wenig helfen, denn Investitionen seien kaum von den Zinsen abhängig. Eine Tendenz, ob er für eine weitere Zinssenkung bei der nächsten EZB-Sitzung sei oder nicht, gab Holzmann nicht ab. Die nächste EZB-Zinsentscheidung findet Anfang März statt. Auch mehr Staatsverschuldung alleine würde die Wirtschaft nicht wieder in Gang bringen, meint der OeNB-Gouverneur. "Es bedarf eines wirklichen Reformprogramms. Rein durch Schulden machen wird man das Problem nicht lösen." Es brauche echte Programme und Reformen, beispielsweise zum Bürokratieabbau oder zur effizienteren Nutzung von künstlicher Intelligenz. Auch eine Pensionsreform wäre in Österreich, aber auch in anderen Ländern Europas, nötig.

(APA/Red)

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