Die Ärztekammer will vor dem Hintergrund des millionenschweren Budgetlochs der ÖGK einen Krisengipfel.
Angesichts des über 900 Millionen Euro klaffenden Budgetlochs der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) für 2025 zeigt sich die Ärztekammer alarmiert. "Die Kasse als wichtige Säule der Gesundheitsversorgung wackelt immer weiter", hielt ÖÄK-Präsident Johannes Steinhart in einer Aussendung am Samstag fest. Die Standesvertretung fordert einen Krisengipfel.
Als Sofortmaßnahmen müssten nun nachhaltige Effizienzsteigerungen umgesetzt, die Finanzierung abgesichert sowie der einheitliche Leistungskatalog implementiert werden, so Steinhart. Letzteren hätte die Ärztekammer längst vorgelegt. Die Verantwortlichen stünden in der Pflicht, das solidarische Gesundheitssystem wieder nachhaltig zu stärken, betonte Steinhart: "Wir bekennen uns zu einem System, das jeder Patientin und jedem Patienten die bestmögliche Versorgung bietet - dieses Bekenntnis muss auch von der Politik kommen, und zwar in Form von konkreten Maßnahmen."
"Ein Staat wie Österreich kann und muss es sich leisten, dass die Gesundheitsversorgung eine der Kernaufgaben der Bundesregierung darstellt", findet wiederum Edgar Wutscher, Vizepräsident der Österreichischen Ärztekammer und Obmann der Bundeskurie niedergelassene Ärzte. In allen Bundesländern würden sich die Probleme zuspitzen, in einigen sei die ÖGK als Verhandlungspartner überhaupt inexistent. Dringend notwendig sei daher ein Krisengipfel mit allen Vertretern in der Gesundheitspolitik. "Es wäre ein Armutszeugnis für ein reiches Land wie Österreich, wenn das solidarische Kassensystem ruiniert wird", sagt Wutscher.