Eine Polizeistreife in Zivil versuchte, den Fahrer auf der B1 (Wiener Straße) in Wels-West zu stoppen, da er eine Sperrlinie überquert hatte. Der Fahrer hielt jedoch nicht an, sondern beschleunigte und ergriff die Flucht.
Eine Polizeistreife in Zivil versuchte, den Fahrer auf der B1 (Wiener Straße) in Wels-West zu stoppen, da er eine Sperrlinie überquert hatte. Der Fahrer hielt jedoch nicht an, sondern beschleunigte und ergriff die Flucht.
Er raste mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 km/h durch den nebeligen oberösterreichischen Zentralraum, ignorierte rote Ampeln, absolvierte laut Polizei "sehr gefährliche Überholvorgänge", teils über den Pannenstreifen, und krachte schließlich mit rund 160 Sachen in mehrere stehende Autos. Nicht nur der Lenker und seine Beifahrerin, auch zwei Polizisten und ein anderer Verkehrsteilnehmer wurden teils schwer verletzt.
Aufgrund dieser "Amokfahrt" mit zahlreichen Überholmanövern, durch die etliche andere Verkehrsteilnehmer gefährdet wurden, geht die Staatsanwaltschaft Wels von einem bedingten Tötungsvorsatz aus. Es habe zumindest fünf konkrete Situationen mit 20 Fahrzeugen gegeben, deren Insassen gefährdet gewesen seien, so Staatsanwaltschaftssprecher Christoph Weber. Diese Personen müssen nun ermittelt werden.
Der Beschuldigte gebe selbst zu, dass er Angst gehabt habe, dass schwere oder gar tödliche Unfälle passieren könnten, schilderte Weber. Er sei aber weitergefahren, weil er befürchtete, dass er seinen Führerschein, der ihm bereits früher abgenommen worden war, noch länger nicht zurückbekommen würde und man ihm womöglich auch den Wagen abnehmen würde. Das Fahrzeug gehört dem 20-Jährigen, es war allerdings nicht zugelassen und die Kennzeichen hatte er vom Auto seiner Mutter entwendet.
Die Staatsanwaltschaft hat u.a. ein Kfz-Gutachten in Auftrag gegeben, zudem wurde das Handy des Beschuldigten sichergestellt und eine Blutprobe wird analysiert. Der 20-Jährige ist seit 6. Februar in Untersuchungshaft, diese dauert vorerst bis 20. Februar. Dann muss es neuerlich eine Haftverhandlung geben. Der Mann hatte sich übrigens auch bei seiner Festnahme eine Verfolgungsjagd mit der Polizei geliefert, allerdings zu Fuß: Als die Beamten mit einer Festnahmeanordnung vor der Tür standen, flüchtete er über den Balkon, wurde aber wenig später gestellt.
(APA/Red)