Die KV-Verhandlungen für die Mitarbeiter privater Busunternehmen sind auch in der dritten Runde erfolglos geblieben, berichteten Vertreter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern am Mittwochabend.
Die Forderungen der Gewerkschaft vida bei den KV-Verhandlungen würden laut der Berufsgruppe Bus in der WKÖ in Summe zu mehr als 10 Prozent Lohnerhöhung führen. Laut vida spießte es sich bei den Verhandlungen über einen Kollektivvertrag für die Busfahrer an der geforderten Entlastung bei den Arbeitsbedingungen - sie kündigte Betriebsversammlungen an.
Bei der Abgeltung der rollierenden Inflation sei man nicht mehr weit von einander entfernt, bestätigte die Gewerkschaft. Sie fordere für die rund 12.000 Beschäftigten eine Erhöhung um 3,7 Prozent, während das Angebot der Arbeitgeber bei 3,5 Prozent liege. Die Busbranche habe auch eine Neuregelung der Nachtarbeitszuschläge in der Zeit von 23:00 Uhr bis 00:00 Uhr im Linienverkehr angeboten, teilte die Wirtschaftskammer mit. Dies entspreche einer weiteren Lohnerhöhung von rund 0,5 Prozent. Neben der Bereitschaft zu gemeinsamen Gesprächen mit den Verkehrsverbünden habe man zu den rahmenrechtlichen Forderungen der Gewerkschaft auch konstruktive Lösungsvorschläge auf den Tisch gelegt, sagte Chefverhandler Martin Horvath, Obmann der Berufsgruppe Bus in der WKÖ. Für die Gewerkschaft stehen bei dem Angebot der Arbeitgeber minimalen Verbesserungen in einigen Punkten geforderte Verschlechterungen in anderen Bereichen gegenüber. "Das heißt, die Arbeitnehmer:innen müssten sich die Entlastungen weitestgehend selbst finanzieren", sagte Anil Zümrüt, Leiter des vida-KV-Verhandlungsteams. So wäre etwa eine Entlastung bezüglich geteilter Dienste und Pausen an Einkommenseinbußen geknüpft gewesen, erläutert der Gewerkschafter.
Bereits ab Donnerstag bis einschließlich dem 5. Februar werden die Beschäftigten in Betriebsversammlungen über die Forderungen der Gewerkschaft und das Angebot der Arbeitgeber informiert, sagte Markus Petritsch, Vorsitzender des vida-Fachbereichs Straße. Es werde aber auch abgefragt, inwieweit die Belegschaften bereit seien, Arbeitskampfmaßnahmen mitzutragen. Je nach Teilnehmerzahl bei den Versammlungen könnten Einschränkungen im Linienbusverkehr nicht ausgeschlossen werden.