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Ladendiebe und Cyberkriminalität: Handel wird häufig Opfer von Kriminellen

29-01-2025, 11:43

Nicht weniger als 86 Prozent der Händler in Österreich haben bereits Erfahrungen mit Kriminalität in ihrem Geschäft gemacht, 42 Prozent davon mehrfach.

Ladendiebstähle kosten jährlich mehr als über 500 Millionen Euro, mehr als 0,6 Prozent des Einzelhandelsumsatzes. Dazu kommt noch die Cyberkriminalität als ernsthafte und wachsende Bedrohung, hieß es am Mittwoch in der Sicherheitsstudie 2025, an der u.a. Innenministerium und Bundeskriminalamt mitgewirkt haben.

"Im Onlinehandel wurden 64 Prozent der heimischen Webshops durch Cybercrime und Bestellbetrug geschädigt. Daher sind Investitionen in die Sicherheit nie teuer", meinte Handelsverband-Geschäftsführer Rainer Will. Positiv sei, dass der Einkauf im stationären Handel von den Österreicherinnen und Österreichern als sicher wahrgenommen wird.

Ladendiebstahl, Falschgeld und Einbruch im heimischen Handel

Die Liste der häufigsten Vergehen wird angeführt vom Ladendiebstahl: 91 Prozent der Geschäfte mussten bereits Erfahrungen damit machen. Aber auch das Bezahlen mit Falschgeld ist weit verbreitet (45 Prozent), ebenso wie klassische Einbrüche (42 Prozent). Bei den Schutzmaßnahmen setzen die Betriebe am häufigsten auf das Versperren von Betriebsräumen (53 Prozent), Personal-Schulungen (47 Prozent) und Videoüberwachung (41 Prozent).

Zu den gängigsten Formen von Cybercrime im Handel zählen aktuell Phishing (63 Prozent), Malware-Angriffe (56 Prozent), Botnetze (23 Prozent), Cyber-Erpressung durch Hacker (21 Prozent) sowie Ransomware (19 Prozent). Im Vergleich mit den Vorjahren ist die Betroffenheit laut Studie in fast jedem Bereich gestiegen, einen Rückgang gab es nur bei Cyber-Erpressung und Ransomware. "Laut Sicherheitsstudie waren fast zwei Drittel der österreichischen Onlinehändler bereits Opfer von Cybercrime und Betrug im Netz", bestätigte Bernhard Schafrath, Leiter des Büros für Kriminalprävention und Opferhilfe im Bundeskriminalamt.

Deep-Fake-Betrug auf dem Vormarsch

Erschreckend sei, dass sich neuartige Betrugsformen wie Deep-Fake-Betrug (KI-generierte Fake-Videos) mit 14 Prozent und Cryptojacking (sieben Prozent) zunehmend etablieren. Bei den eCommerce-Betrugsformen häufen sich zurzeit vor allem Bestellungen, bei denen den Käufern bewusst ist, dass sie die Rechnung nicht begleichen werden können (63 Prozent). Auch die Nutzung verfälschter Namens- bzw. Adressdaten (57 Prozent) sowie das Abstreiten des Erhalts der Ware, obwohl diese korrekt geliefert wurde, ist weit verbreitet (54 Prozent).

Aber auch mehr als ein Viertel der Konsumentinnen und Konsumenten war bereits Opfer von betrügerischen Online-Shops. Besonders betroffen sind die Branchen Mode, Elektronik sowie Urlaub und Reisen. 17 Prozent der befragten Händler gaben an, dass ihre Webshops bereits kopiert wurden - was wiederum das Vertrauen in den Onlinehandel beeinträchtigt.

(APA/Red)

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