logo



[email protected]

Planned Duo Robbery on Viennese Gold Trader? Trial with Many Contradictions

28-01-2025, 14:28

Zwei junge Tschetschenen werden beschuldigt, Überfall-Pläne auf einen Wiener Goldhändler geschmiedet zu haben. Die Angeklagten bestreiten die Vorwürfe, die von der Belastungszeugin erhoben werden.

Am Wiener Landesgericht ist am Dienstag gegen zwei junge Tschetschenen verhandelt worden, weil sie laut Anklage einen Überfall auf das Geschäft eines Goldhändlers geplant haben sollen, der mehrere Filialen in Wien betreibt. Die Angeklagten bekannten sich zum Vorwurf des verbrecherischen Komplotts nicht schuldig. Sie behaupteten, die Belastungszeugin - eine Angestellte des Geschäfts - würde sie zu Unrecht belasten, weil ein Angeklagter ihre Avancen nicht erwidert habe.

Zwei Wohnungslose in Wien getötet: Strafe auf 13 Jahre erhöht

Die Staatsanwältin warf den zwei 21-Jährigen vor, sie hätten im vergangenen Sommer eine Filiale aufgesucht und sich dabei "äußerst verdächtig verhalten. Jemand, der unschuldig ist, würde sich nicht so verhalten". Auf Aufnahmen einer Überwachungskamera sei zu sehen, wie die Männer nach allfälligen Kameras Ausschau halten und mitstoppen, wie lange ein Mitarbeiter für den Weg vom Verkaufsraum zum Lager benötigt. Vor allem aber habe sich einer der beiden Männer nachher mit einer Mitarbeiterin in einem Kaffeehaus getroffen, sie zunächst aufgefordert, ihr Handy in den Flugmodus zu versetzen, und dann "ausgefragt". Der Mann habe wissen wollen, wie viele Kameras es in dem Geschäft gibt und sie aufgefordert, "möglichst viel Ware" in den Verkaufsbereich zu schaffen, wobei er betont hätte, ihr würde "nichts passieren". Die Frau ging zur Polizei, woraufhin sich die Männer ins Ausland absetzten, nachdem die eingeleiteten Ermittlungen in der tschetschenischen Community die Runde machten.

Anklägerin betrachtet Zeugin als "sehr, sehr glaubwürdig"

Während die Staatsanwältin die Mitarbeiterin als "sehr, sehr glaubwürdig" bezeichnete, hielten die Verteidiger dem entgegen, die Frau belaste die Angeklagten zu Unrecht. Der Erstangeklagte habe sich nämlich nicht von sich aus in einem Kaffeehaus mit ihr getroffen. Sie habe ihm im Geschäft ihre private Handy-Nummer auf ihre Visitkarte geschrieben und das Treffen initiiert. "Sie wollte was von ihm. Sie hat sich interessant gemacht", sagte einer der Verteidiger. Daher habe die Frau "Interna" ausgeplaudert, habe in weiterer Folge aber "mit der Abweisung nicht umgehen können". Der 21-Jährige sei damals in fixen Händen gewesen, mittlerweile habe dessen Lebensgefährtin ein gesundes Kind zur Welt gebracht.

Der 21-Jährige selbst merkte dazu an, er habe das von der Frau erwünschte Treffen grundsätzlich eigenartig gefunden: "Es ist nicht üblich bei uns, dass sich ältere Frauen mit jüngeren Männern treffen und was Zwischenmenschliches haben." Er habe es in finanzieller Hinsicht nicht notwendig, einen Überfall zu begehen. Er verdiene als Mechatroniker 2.500 Euro netto. Er habe im vergangenen Frühjahr mit seinen Ersparnissen Gold gekauft, weil der Goldpreis damals niedrig gewesen sei. Im Sommer habe er dann das Gold mit Gewinn verkaufen wollen, daher sei er in dem Geschäft gewesen. Sein mitangeklagter Freund hätte ihn lediglich begleitet.

Prozess auf Anfang März vertagt

Auf die Frage, weshalb sie sich vorübergehend ins Ausland begeben hätten, nachdem die Frau am 21. September eine Polizeiinspektion aufgesucht und damit Ermittlungen in Gang gesetzt hatte, erklärte der 21-Jährige, er habe sich anwaltlich beraten lassen und sich dann mit dem Mitangeklagten "zu einem Roadtrip entschlossen". Er habe "panische Angst" vor einer allfälligen Festnahme gehabt: "Ich wollte das meiner Familie nicht antun."

Die Verhandlung wird am 7. März fortgesetzt. Dann wird die Belastungszeugin vernommen.

(APA/Red)

Nachrichtenquelle


© 2017-2024 wienpress.at [email protected]