Den Heimvorteil in der eigenen Gemeinde hat bei der burgenländischen Landtagswahl vor allem FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer in Pinkafeld genutzt.
Die Freiheitlichen holten dort 30,1 Prozent und ein Plus von 19,6 Prozentpunkten im Vergleich zu 2020. Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) verlor in Oberwart auf hohem Niveau 2,9 Prozentpunkte und landete bei 47 Prozent. ÖVP und Grüne profitierten vom Heimvorteil nicht.
Für ÖVP-Spitzenkandidat Christian Sagartz setzte es in seiner Heimatgemeinde Pöttsching (Bezirk Mattersburg) ein Minus von 9,3 Prozentpunkten. Er lag damit bei 18,1 Prozent. Die Listenerste der Grünen, Anja Haider-Wallner, musste in ihrer Heimat Eisenstadt ebenfalls ein Minus hinnehmen. 12,2 Prozent bedeuteten 1,6 Prozentpunkte weniger als 2020.
Leicht vom Heimvorteil profitieren konnten die Spitzenkandidaten jener Parteien, die es nicht in den Landtag schafften. NEOS-Listenerster Christoph Schneider kam in Breitenbrunn (Bezirk Eisenstadt-Umgebung) mit einem Plus von 4,2 Prozentpunkten immerhin auf 6,5 Prozent und hätte dort die für den Einzug in den Landtag erforderliche Vier-Prozent-Hürde geknackt. Geza Molnar von der Liste Hausverstand hätte zwar auch in Eisenstadt den Einzug deutlich verfehlt. Mit 1,9 Prozent lag er aber immerhin über den landesweiten 0,8 Prozent.
Etwas zulegen konnte die SPÖ in Gols (Bezirk Neusiedl am See) und damit in jener Gemeinde, die wegen des geplanten Neubaus eines Krankenhauses auch im Wahlkampf Thema war. Von 50,5 Prozent steigerten sich die Sozialdemokraten dort noch einmal auf 51,4 Prozent. Für die Grünen, die den Standort massiv kritisieren, setzte es dagegen ein Minus von 3,4 Prozentpunkten auf 7,1 Prozent. Die ÖVP verlor mit 15 Prozent deutlich und die Freiheitlichen legten auf 22,9 Prozent zu.