Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist bei der Verkündung der Hochrechnung nach der ein "Stein von Herzen gefallen".
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) ist bei der Verkündung der Hochrechnung nach der ein "Stein von Herzen gefallen".
Das Wahlziel, 18 Mandate zu halten, sodass keine Landesregierung gegen die SPÖ möglich ist, wurde zwar nicht erreicht. Allerdings habe man nun ein Ergebnis, das es sonst in Österreich und auch darüber hinaus für die Sozialdemokratie nicht gebe, so der Landeshauptmann in der ORF-Spitzenkandidatenrunde. Darauf könne man stolz sein.
Der Landeshauptmann, der sein Amt wohl behalten wird, will nun mit allen drei möglichen Koalitionspartnern - FPÖ, ÖVP und Grünen - Gespräche führen und dabei ergründen, mit wem es die größten Schnittmengen gibt.
Nach dem Fernsehauftritt kam Doskozil für ein Statement in den SPÖ-Klub und wurde dort mit frenetischem Applaus empfangen. Vor fünf Jahren sei "überraschend die absolute Mehrheit" erreicht worden, "das waren tolle Emotionen", stellte er in seiner kurzen Ansprache fest. Heute seien die Emotionen "nahezu die gleichen", denn angesichts der globalen Rahmenbedingungen sei es für Parteien, die in Verantwortung stehen, schwierig bestätigt zu werden. "Starken Gegenwind" habe es aber auch innerparteilich gegeben, meint er weiters. "In dieser Gemengelage" sei das Ergebnis daher umso mehr "zu bewundern": "Weil das würde man nicht glauben, dass das ein Ergebnis der Sozialdemokraten ist."
Der SPÖ Burgenland sei es gelungen, dass die Glaubwürdigkeit und das Vertrauen der Bevölkerung wieder bestätigt wurden. Die Themensetzung und die innerparteiliche Abgrenzung seien richtig gewesen. Doskozil betonte weiters, dass man Politik für alle mache und nicht für einzelne Klientel: "Ich hoffe, dass wir das auch die nächsten fünf Jahre beweisen können." Nun gehe es nicht darum, mit wem man besser kann, sondern mit welchem Partner man das Programm umsetzen könne. An die neue Bundesregierung gerichtet, bekräftigte er außerdem, dass man sich weiterhin "behaupten" werde. Der Landesparteichef bedankte sich abgesehen von den Mitarbeitern und seinem Team bei seiner Ehefrau und seinen Kindern. Nach der Rede erklangen im Klub "Dosko Dosko"-Rufe.
Doskozil hatte die Hochrechnung in seinem Landeshauptmannbüro mit seinem engsten Team verfolgt und war zunächst nur für Fotos und Videoaufnahmen zur Verfügung gestanden. Unter den Gästen im LH-Büro waren das Regierungsteam, Landtagspräsident Robert Hergovich, Doskozils Vorgänger Hans Niessl, der neue steirische Landesparteivorsitzende Max Lercher und die Landesgeschäftsführung, nicht aber Vertreter der Bundespartei.
Als die Hochrechnung und die einzelnen Werte eingeblendet wurden, brandete Applaus auf, gefolgt von Gratulationen und Schulterklopfen - und einem Bussi für Doskozil von seiner Frau Julia.
(APA/Red)