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Kika/Leiner-Insolvency: 1,350 Employees Lose Job

9-01-2025, 14:21

MIt der Schließung der letzten 17 Kika/Leiner-Filialen verlieren die rund 1.350 Mitarbeiter der Möbelkette im Laufe des Jahres ihren Job. Beschäftigte mit langjähriger Zugehörigkeit stehen aufgrund längerer Kündigungsfristen jedoch erst in einigen Monaten ohne Lohn da. Wer länger als fünf Jahre im Unternehmen ist, kann nur vierteljährlich entlassen werden.

Etwa 200 betroffene Mitarbeiter von Kika/Leiner in Wien und etwa 500 in Niederösterreich haben die Möglichkeit, eine Arbeitsstiftung zu nutzen. In Wien wird die Insolvenzstiftung vom Wiener Arbeitnehmer*innen Förderungsfonds (waff) verwaltet. Diejenigen, die an der Stiftung teilnehmen, können sich bis zu drei Jahre lang fortbilden und erhalten währenddessen Arbeitslosengeld vom AMS Wien sowie einen monatlichen Weiterbildungszuschuss von 100 Euro vom waff. In Niederösterreich muss die Landesregierung noch die Gründung der Arbeitsstiftung genehmigen.

Weiter offene Fragen zur Arbeitsstiftung für Kika/Leiner-Mitarbeiter in Niederösterreich

Der Geschäftsführer der Gewerkschaft GPA NÖ, Michael Pieber, rechnet in Niederösterreich mit rund 300 bis 400 ehemaligen Kika/Leiner-Beschäftigten in der geplanten Stiftung, weil die Möbelkette sehr viele langjährige Mitarbeiter hat. Kürzer Beschäftigte bei Kika/Leiner würden "sehr gut unterkommen" und wieder einen Job finden, sagte Pieber zur APA. Die Details der Arbeitsstiftung in Niederösterreich sind bisher nicht bekannt. Der Gewerkschafter fordert einen Ausbildungszuschuss von 100 Euro monatlich wie in Wien und keine Einschränkungen bei der Auswahl der Umqualifizierungsmaßnahmen.

Filialen vor der Schließung, bereits 2023 geschlossen

Wie die noch bis Ende Jänner geöffneten 17 Kika/Leiner-Filialen künftig genutzt werden, ist derzeit offen. Der Eigentümer der Möbelhaus-Immobilien, die Grazer Supernova-Gruppe um Frank Albert, wird die Liegenschaften verwerten. Man prüfe "alle Optionen", hieß es von einem Supernova-Sprecher auf APA-Anfrage. "Die Verwertung wird eine Zeit in Anspruch nehmen." Entweder wird Supernova ehemalige Kika/Leiner-Standorte "langfristig vermieten" oder verkaufen. Im Rahmen des ersten Insolvenzverfahrens schloss die Möbelkette Ende Juli 2023 bereits insgesamt 23 von 40 Standorten. Die SAR Leasing GmbH der XXXLutz-Gruppe kaufte Supernova im November 2024 elf geschlossene Kika/Leiner-Standorte ab.

Kika/Leiner erlebte seit 2013 drei Eigentümerwechsel

Die Möbelkette befand sich bereits seit mehreren Jahren in der Krise, in den vergangenen 12 Jahren gab es drei Eigentümerwechsel. 2013 erwarb die südafrikanische Steinhoff-Gruppe von der damaligen Eigentümerfamilie Koch den heimischen Möbelriesen. Damals war Kika/Leiner mit rund 7.500 Beschäftigten an 73 Standorten in Österreich und in Osteuropa sowie einem Umsatz von 1,2 Mrd. Euro der zweitgrößte Möbelhändler Österreichs nach XXXLutz. Steinhoff verkaufte 2018 in einem Notverkauf die Möbelkette an die Signa-Gruppe rund um den Tiroler Investor Rene Benko. Der neue Eigentümer veräußerte die Kika-Filialen in Osteuropa an XXXLutz. 2023 verkaufte Benkos Signa die Kika/Leiner-Immobilien an Supernova und das operative Möbelgeschäft an den Handelsmanager Hermann Wieser. Kurz darauf meldete das Unternehmen Insolvenz an. Nach der zweiten Insolvenz im November 2024 konnte Wieser weder frische finanzielle Mittel noch einen Investor auftreiben und Anfang Dezember wurde das Sanierungs- in ein Konkursverfahren umgewandelt.

Der Konkurs von Kika/Leiner wird die Konzentration im heimischen Möbelhandel weiter deutlich erhöhen. Laut dem Marktforscher RegioData hat XXXLutz schon heute einen Marktanteil von 34 Prozent, gefolgt von Ikea mit 19 Prozent. Die geschrumpfte Möbelkette Kika/Leiner kam zuletzt auf eine Marktabdeckung von 13 Prozent.

(APA/Red)

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