Vor der Burgenland-Wahl 2025 hat FPÖ-Spitzenkandidat Norbert Hofer am Freitag mit seiner "Coming Home Tour" losgelegt.
In seiner Rede beim ersten Stopp in Großhöflein (Bezirk Eisenstadt Umgebung) riss er bekannte blaue Themen an und versprach den Funktionären, dass sich nach der Wahl "viel verändern" wird. Nicht dabei waren Landesparteiobmann Alexander Petschnig und Klubchef Johann Tschürtz, diese werden an Terminen in ihren Bezirken teilnehmen.
Hofers "Coming Home Tour" mit Kritik
Hofer kritisierte, dass in der Politik lediglich gestritten werde, dabei stehe man vor großen Herausforderungen. Kritik übte er etwa daran, dass es in Wiener Schulen Klassen gebe, wo Kinder der Unterrichtssprache nicht folgen können. Wurzel dieser Probleme sei, dass man "zu vielen Menschen die Möglichkeit gegeben" habe, hier zu leben. Die frühere deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel habe Europa einen "schweren Schaden" zugefügt. 2015 hätten 180.000 Menschen, vor allem junge Männer die Grenze überschritten und es wurde "nichts dagegen unternommen", auch nicht vom damaligen burgenländischen Landespolizeidirektor (Hans Peter Doskozil, Anm.), so Hofer. Die FPÖ hingegen bringe die "notwendige Härte": "Mit uns gibt es das nicht." Eine Lösung präsentierte er auch: "Man muss nur die finanzielle Unterstützung abstellen. Dann kommen die alle nicht mehr." Er dachte außerdem an, Asylzentren dort zu bauen, wo Grüne seien und feixte: "In der Hofburg ist noch viel Platz."
Sich als junger Mensch etwas aufzubauen und einen Kredit zu bekommen, werde immer schwieriger. Gefordert seien daher vernünftig bezahlte Arbeitsplätze, vor allem im Landessüden. Für Firmen brauche es daher eine gute Verkehrsverbindungen, den Breitbandausbau und Sicherheit. Hofer betonte auch die Bedeutung einer guten Gesundheitsversorgung und der Pflege. Zwar habe man in Oberwart ein neues Krankenhaus und in Gols sei ein weiteres geplant, es fehle aber am Personal, monierte der Spitzenkandidat. Die von Landeshauptmann Doskozil - "Den ich persönlich ja mag" - angekündigte Strompreisgarantie wiederum nahm ihm Hofer nicht ab.
Blick auf ÖVP
Kritik setzte es auch an der ÖVP. So habe ihm diese nach "Ibiza" 2019 klargemacht, dass er Vizekanzler sein könne, der nunmehrige Parteichef Herbert Kickl aber "weg muss": "Jetzt gehe ich nicht jeden Tag mit ihm auf ein Bier", räumte er ein, nicht der "allerbeste" Freund Kickls zu sein. "Aber ich habe gesagt: Das mache ich nicht", Kickl sei nicht auf Ibiza gewesen, betonte Hofer.
Überhaupt attestierte der frühere Dritte Nationalratspräsident der ÖVP nun nach der Nationalratswahl ein "ehrenloses" Verhalten, da sie nicht akzeptiere, dass die FPÖ die Wahl gewonnen hat. Die burgenländische SPÖ wiederum sei mit ihrer eigenen Bundespartei und anderen roten Landesparteien zerstritten.
In Richtung ÖVP warnte er außerdem vor SPÖ-Chef Andreas Babler: "Ich will nicht, dass ein bekennender Marxist Vizekanzler wird. Es liegt jetzt an der ÖVP, ob das Wirklichkeit wird oder nicht. Die Burgenländer werden sich das genau anschauen, was sich auf Bundesebene tut und das besonders in die Wahlentscheidung einfließen lassen." Weiters sprach er sich gegen einen NATO-Beitritt Österreichs aus und pochte auf die "immerwährende Neutralität". Und weil es eine "Coming Home Tour" ist, betonte Hofer am Schluss seiner Rede: "Ich bin so froh, wieder im Burgenland sein zu dürfen."
Dazu passend erklärte der frühere Nationalratsabgeordnete und Ruster Stadtparteiobmann Christian Ries eingangs: "Mit Deinem Heimkommen ist etwas eingetreten, worauf wir lange gewartet haben. Wir kämpfen mit um einen Platz ganz oben." Ries meinte weiters: "Ich habe lange dafür gekämpft, jetzt ist es eingetreten: Norbert ist unter uns." Die Landtagswahl biete nun die Gelegenheit für eine "Kurskorrektur".
Aufforderung vor Burgenland-Wahl
Landesparteisekretär Daniel Jägerbauer kündigte der SPÖ im Jänner "die größte Wahlniederlage" ihrer Parteigeschichte an. Er monierte, dass im ORF nur ein Duell mit Doskozil und dieses erst nach dem vorgezogenen Wahltag geplant gewesen wäre. "Wir wollen den transparentesten Wahlkampf in der burgenländischen Geschichte", daher fordere man den Landeshauptmann und die Medien auf, Duelle mit Hofer durchzuführen: "Lasst die Wähler selber entscheiden, wer der bessere Landeshauptmann ist und ich bin mir sicher, da wird sich Hofer durchsetzen."