Der frühere burgenländische FPÖ-Klubobmann und mittlerweile parteifreie Landtagsabgeordnete Géza Molnár tritt bei der Landtagswahl am 19. Jänner mit seiner eigenen "Liste Hausverstand" an.
Der 2021 aus der FPÖ ausgeschlossene Politiker will "gegen die etablierten Parteien" kandidieren, "um das demokratische Burgenland zu bereichern", meinte er am Freitag bei einer Pressekonferenz. Das Programm seiner Initiative und die Landesliste für die seien derzeit in Arbeit.
Inhaltlich soll die Liste für "leistbaren und versorgten Alltag, abgesicherte und gedeihliche Zukunft sowie freie und mündige Bürger" stehen, betonte Molnár, der erneut massive Kritik an den politischen Maßnahmen während der Coronakrise übte und sich als Impfgegner positionierte. Er selbst werde "zu 99,9 Prozent" Spitzenkandidat sein. Unterstützungserklärungen sammeln muss er nicht. Seine Unterschrift als Landtagsabgeordneter reicht für einen Antritt.
Finanziell werde es für die "Liste Hausverstand" aber schwierig, weil Spenden auf 500 Euro pro Person und Jahr begrenzt seien, kritisierte Molnár: "Es wird von unserer Seite wohl der günstigste und billigste Wahlkampf werden, den jemals jemand geführt hat." Der parteifreie Abgeordnete sieht in dieser Regelung einen "demokratiepolitischen Tiefpunkt" und erwägt, sich für "eine Kleinigkeit" strafen zu lassen, um gegen das Gesetz vor den Verfassungsgerichtshof (VfGH) ziehen zu können.
Dass seine "Liste Hausverstand" genauso heißt wie das im Juli von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ) veröffentlichte Buch, sei Zufall, hielt Molnár fest: "Wir haben uns am Tag, bevor dieses Buch bekannt wurde, für den Namen entschieden." Er sei Kritikpunkt und Lösungsansatz zugleich sowie der Anspruch, den die Initiative an die Politik stelle.
Fix mit dabei ist Arbeiterkammerrat Alexander Reinprecht, der bisher Landesobmann der Freiheitlichen Arbeitnehmer war. Er gibt den Wahlkampfleiter. Gespräche habe es auch mit dem früheren Landtagsabgeordneten des Bündnis Liste Burgenland (LBL), Manfred Kölly, gegeben, der es bei der Nationalratswahl zuletzt mit den "Gelben" versuchte. "Wenn es Neuigkeiten gibt, werden wir gemeinsam vor die Presse treten", kündigte Molnár diesbezüglich an. Die Landesliste mit 36 Kandidaten werde man jedenfalls voll bekommen. In den Bezirken sei die Ausgangslage unterschiedlich.