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Nach Trumps Lüge über katzenessende Migranten: Haitianische Regierung empört

12-09-2024, 10:54

Die von Donald Trump und weiteren US-Republikanern verbreitete, längst widerlegte, Behauptung, dass Migranten aus dem Karibikstaat Haiti, die Haustiere der Menschen im US-Bundesstaat Ohio essen würden, hat nun auch die Regierung in Port-au-Prince auf den Plan gerufen.

Das Ministerium für im Ausland lebende Mitbürger veröffentlichte am Mittwoch eine Erklärung, in der es "diskriminierende Äußerungen von US-Politikern über Haitianer in der Diaspora" kritisierte.

Haitianische Regierung kritisiert Desinformationskampagnen

Leider sei es nicht das erste Mal, "dass Landsleute im Ausland Opfer von Desinformationskampagnen werden, stigmatisiert und entmenschlicht werden, um wahlpolitischen Interessen zu dienen", hieß es in der Stellungnahme. Ranghohe Vertreter der Republikanischen Partei in den USA hatten in den vergangenen Tagen Falschbehauptungen über den Diebstahl und das Verspeisen von Haustieren durch haitianische Migranten in Ohio in Onlinenetzwerken geteilt und damit Ängste vor Einwanderern geschürt.

Im TV-Duell mit der demokratischen Vizepräsidentin Kamala Harris griff der republikanische Präsidentschaftskandidat Donald Trump die bereits widerlegte Behauptung am Dienstag wieder auf: "In Springfield essen sie die Hunde - die Menschen, die hereingekommen sind - sie essen die Katzen, sie essen die Haustiere der Menschen, die dort leben", sagte der ehemalige Präsident. "Und das ist es, was in unserem Land passiert."

Trump ignoriert Fakten

Trump ignorierte damit die Stellungnahmen der Behörden von Springfield in Ohio, die mitgeteilt hatten, dass derlei Anschuldigungen keine Grundlage hätten. Aufgekommen war das Thema durch einen Medienbericht über eine Frau in Ohio, die mutmaßlich eine Hauskatze getötet und gegessen hatte. Hinweise, dass dieser Vorfall in Zusammenhang mit haitianischen Einwanderern stehe, gebe es allerdings nicht, hatte auch die Polizei der Stadt betont.

Einwanderung ist ein wichtiges Thema bei der Präsidentschaftswahl am 5. November. Der Rechtspopulist Trump setzt im Wahlkampf auf eine fremden- und einwanderungsfeindliche Rhetorik und hatte erklärt, bei einem Wahlsieg werde er an Tag eins im Weißen Haus die größte Massen-Deportation von Migranten ohne Papiere in der Geschichte der Vereinigten Staaten anordnen.

(APA/Red)

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