Die frühere Chefdiplomatin helfe dem Zentrum zum Schutz des Amurtigers in internationalen Fragen, sagte der Generaldirektor der Einrichtung, Sergej Aramilew, in Wladiwostok.
Die frühere Chefdiplomatin helfe dem Zentrum zum Schutz des Amurtigers in internationalen Fragen, sagte der Generaldirektor der Einrichtung, Sergej Aramilew, in Wladiwostok.
Als Außenministerin hatte Kneissl einst mit Putin auf ihrer Hochzeit 2018 in der Steiermark getanzt, einen Knicks vor dem Präsidenten gemacht und dafür international Kritik auf sich gezogen. Im Juni hatte sie auf dem internationalen Wirtschaftsforum in St. Petersburg erklärt, sie sei froh, heute mit ihrer Arbeit in Russland eine neue Chance und ein neues Leben zu haben.
Der Amurtiger, auch Sibirischer Tiger genannt, ist die größte Raubkatze der Welt. Kneissl, die als große Tierfreundin bekannt ist hatte schon im September 2022 auf dem Wirtschaftsforum in Wladiwostok mitgeteilt, dass sie gern Patenschaften für die Wildkatzen übernehmen würde. Aramilew sagte, jetzt würden Möglichkeiten für Kneissl gesucht, der Population allgemein und einzelnen Tieren zu helfen. Demnach spendete Kneissl auch schon Geld, von dem neun Fotofallen gekauft worden seien für das Laso-Naturreservat in der Region Primorje.
2026 ist auf der Insel Russki bei Wladiwostok auch die Eröffnung eines Safari-Parks geplant, in dem Amurtiger gehalten werden sollen, die nicht mehr ausgewildert werden können. Der Tiger steht unter Schutz und wird trotzdem immer wieder Opfer von Wilderern.
Zuletzt hatten die Behörden eine wachsende Population gemeldet dank staatlich finanzierter Schutzprogramme. Russland habe die Zahl seiner Amurtiger in den vergangenen zehn Jahren auf fast 750 Exemplare verdoppelt, hieß es. Auch Putin selbst inszeniert sich immer wieder als oberster Tierschützer des flächenmäßig größten Landes der Erde.
Kneissl war von 2017 bis zum Ibiza-Skandal 2019 Österreichs von der FPÖ nominierte Außenministerin. Einen Posten im Aufsichtsrat des russischen Mineralölkonzerns Rosneft, den sie hatte, gab sie im Mai 2022 auf. Nichtsdestotrotz fiel sie auch nach dem Beginn des Ukraine-Kriegs mit russlandfreundlichen Aussagen auf. Kritiker sehen sie ganz im Dienste der russischen Propaganda stehen. Kneissl hatte nach ihrer Amtszeit Österreich verlassen, ging nach Frankreich, dann in den Libanon und übersiedelte im Herbst 2023 in das russische St. Petersburg. Sie sieht sich selbst als "politischer Flüchtling".
(APA/Red)