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Rapid Wien will gegen Braga Lauf fortsetzen

22-08-2024, 05:00

Im Norden Portugals möchte Rapid Wien am heutigen Donnerstag in der Europa League Qualifikation die Erfolgsserie fortsetzen.

Der SC Braga tritt in der Europa-League-Qualifikation, ähnlich wie zuvor Trabzonspor, mit einem höheren Kaderwert als Favorit gegen Rapid Wien an. Sich davon einschüchtern zu lassen, ist jedoch nicht Teil der Strategie der Grün-Weißen. Im Hinspiel des Play-offs am Donnerstag (21.30 Uhr/live ORF 1) will Rapid Wien gegen den führenden Verfolger der "Großen Drei" aus Lissabon und Porto auch, eine Negativserie auf portugiesischem Boden beenden.

Rapid Wien Trainer Klauß vor Duell gegen Braga mit Selbstbewusstsein

Die Aufgabe ordnete Robert Klauß als schwer, aber machbar ein. "Es ist bei ihnen sehr viel Qualität da, sie sind deutlich über Trabzonspor zu stellen und in den Abläufen viel eingespielter", meinte Rapids Trainer über den Vierten der abgelaufenen portugiesischen Meisterschaft. Vor allem in der flexiblen Offensive habe Braga "wirkliche Waffen". Klauß sagte aber auch: "Es gibt Dinge, die sie nicht ganz so gut können." Im Abwehrverhalten agiere Braga nicht immer mit dem letzten Nachdruck. "Das bedeutet eine Chance. Aber dafür müssen wir erst einmal den Ball haben. Den geben sie nicht gerne her", berichtete Klauß. Auch Matthias Seidl erwartet einen "richtig starken" Kontrahenten. "Wir müssen den Ball vielleicht länger in den eigenen Reihen halten, dass wir den Gegner einmal laufen lassen", merkte der Mittelfeldmann an.

Portugal für Rapid Wien kein guter Boden

Für Rapid ist es ein Aufeinandertreffen mit einem Club, der in der Vorsaison noch in der Champions League agierte. 2011 schaffte es der Sporting Clube de Braga beim größten internationalen Erfolg ins Finale der Europa League, das gegen Porto verloren ging. Heuer reihte sich Braga in der Liga dort ein, wo die Fußballabteilung des Multisportvereins seit Jahren gesehen wird: Als vierte Kraft hinter den Großclubs aus der Hauptstadt sowie dem benachbarten Porto. Die namhaften Rivalen konnten die aufgrund der Clubfarben Rot und Weiß als "Arsenalistas" bezeichneten Nordportugiesen immer wieder ärgern. Rapid gelang dies in Portugal noch nicht. Vier Mal traten die Hütteldorfer im Europacup bisher auswärts bei den Iberern an. Viermal machten sie sich mit einer Niederlage auf die Heimreise. Das Torverhältnis aus diesen Partien lautet 0:10. Gegner waren Benfica, Sporting und Porto. Vom vermeintlich weniger klangvollen Namen soll sich nun keiner täuschen lassen.

Rapid Wien nach Erfolgslauf mit Selbstbewusstsein

"Jeder kennt Braga, auch in Europa", betonte Klauß. Der Gegner sei dennoch "gewarnt", meinte der Deutsche mit Blick auf Rapids Ausbeute mit sieben Siegen und einem Remis in den ersten acht Saisonspielen. Das Selbstvertrauen ist nicht unbegründet. Die spielerischen Vorstellungen passen in der noch jungen Saison wie die Ergebnisse. Im Europacup wurden alle vier Partien gewonnen. Dies gelang bisher in der Vereinsgeschichte nur 1989/90 im UEFA-Cup unter Hans Krankl und 2015/16 in der Europa League unter Zoran Barisic. In der speziellen Kulisse von Braga könnte damit Historisches gelingen. Das im Rahmen der EM 2004 errichtete Estadio Municipal wird auch Pedreira - der Steinbruch - genannt. Die auf beiden Querseiten offene Arena mit 30.000 Plätzen wurde in einen stillgelegten Steinbruch errichtet, hinter einem Tor ragt eine Felswand empor. In der dritten Quali-Runde gegen Servette Genf kamen 16.600 Zuschauer, gegen Rapid könnten es noch ein paar mehr werden. Ein Hexenkessel ist aber nicht zu erwarten. Personell kann Rapid auf den erfolgreichen Kader bauen. Bragas Neo-Trainer Carlos Carvalhal fehlt ein verletztes Quartett um Altmeister Joao Moutinho. Der in der Offensive als gefährlichster Mann eingestufte Simon Banza trainierte aus disziplinären Gründen zuletzt nur bei der zweiten Mannschaft. In der laufenden Europa-League-Qualifikation stieg Braga wie Rapid in der 2. Runde ein und überwand bis ins Play-off neben Servette auch Maccabi Petah Tikva aus Israel.

Carvalhal sprach über Rapid von einer "harten Nuss", die es zu knacken gebe. "Sie sind selbstbewusst und haben eine ganz andere Spielweise wie portugiesische Mannschaften, vor allem wenn sie den Ball haben", meinte der 58-Jährige. "Wir müssen gut verteidigen, und wenn wir den Ball haben, attackieren. Wir haben die Qualität, Schaden (bei ihnen) anzurichten", sagte Carvalhal. Es gelte, Rapids Elan einzubremsen. "Wir müssen schauen, dass sie nicht die Autobahn nehmen, sondern auf der Landstraße bleiben."

(APA/Red)

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