Die Vorarlbergerin Julia Grabher hatte in der Auftaktrunde gegen die US-Amerikanerin Emma Navarro (Nr. 11) glatt verloren. Ofner spielte mit Schmerzen, geht nun in eine Pause.
Die Vorarlbergerin Julia Grabher hatte in der Auftaktrunde gegen die US-Amerikanerin Emma Navarro (Nr. 11) glatt verloren. Ofner spielte mit Schmerzen, geht nun in eine Pause.
Im Match wirkte sich das so aus, dass Ofner zwangsläufig mehr Risiko genommen hat. "Von den Schmerzen her ist es nicht anders gegangen. Ich habe alles Mögliche versucht, damit ich schmerzfrei werde. Aber es wird definitiv ein bisschen eine Zeit in Anspruch nehmen", sagte der 28-Jährige über seine leidigen Fersenprobleme. "Es ist wieder ein Knochenmarksödem vorhanden plus ständige Entzündungen bei der Achillessehne", erklärte der Athlet. Es sei überhaupt nichts Tragisches, aber es brauche seine Zeit, ein bisschen Regeneration. Er brauche nur nun mal Ruhe.
"Seit ich das habe, als es in Wimbledon wieder akuter geworden ist, habe ich keine Pause gemacht oder machen können", meinte Ofner. "Es sind Highlights angestanden mit Kitzbühel und Olympia, das wollte ich unbedingt spielen. Ich wollte schauen, dass ich irgendwie drüberkomme. Jetzt habe ich aber gesehen, es wird nicht besser." Er bleibe noch ein paar Tage in Paris, wolle sich Bewerbe anschauen und sich behandeln lassen. Ein Ziel sei, dass sich die am 26. August beginnenden US Open ausgehen, alle Turniere bis dahin scheinen gestrichen.
Am Schauplatz, auf dem Thomas Muster 1995 die French Open gewonnen hatte sowie Dominic Thiem 2018 und 2019 Major-Finalist gewesen war, hatte deren Landsmann mit einem Aufschlag-Game zu Null einen perfekten Start. Erst der sechste Punkt im Spiel ging an den Favoriten. Medwedew fand aber schnell zurück. Mit seinem Break zum 2:1 legte der Weltranglisten-Fünfte früh die Basis für die Satzführung. Die beste Chance auf das Rebreak gab es bei 2:3, doch Ofner ließ einen 30:0-Vorteil ungenutzt. Es folgte Break zwei für Medwedew und ein Rückhand-Longline zum 6:2.
Erst 28 Minuten waren da gespielt und es drohte, nun schnell zu gehen. Doch Ofner hob sein spielerisches Niveau und erntete für manche Punktschläge Szenenapplaus. Für einen nennenswerten Vorteil auf der Anzeigetafel reichte es aber nicht. Zwar fand der Steirer zwei Breakbälle zu einer 2:0-Führung vor, die Nummer vier des Turniers zog aber seinen Kopf aus der Schlinge und zeigte mit einem Break seinerseits erneut zum 2:1 seine Klasse. Und der Satz nahm von der Resultatsentwicklung den genau gleichen Verlauf wie der erste Durchgang. Nach 1:06 Stunden war die Partie vorüber.
Ofner fand im zweiten Satz zu mehr Härte und Präzision in seinen Schlägen, damit zu einer spielerischen Steigerung und sorgte dafür, dass die Zuschauer auf den sehr gut gefüllten Tribünen mehr für ihr Geld zu sehen bekamen. Freilich fabrizierte Österreichs Nummer eins durch das Risiko das gesamte Match über zu viele unerzwungene Fehler, die Länge in seinen Grundschlägen passte oft nicht. Der Weltranglisten-55. muss so weiter auf seinen ersten Karriere-Sieg gegen einen Top-10-Spieler warten. Für Medwedew geht es nun gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime (Nr. 13).
Der 28-jährige Russe war mit seiner Vorstellung zufrieden. "Ich habe gut gespielt und habe gute Schläge gemacht. Ich bin ruhig geblieben. Ich bin sehr zufrieden mit meinem Level", sagte Medwedew im ORF. Ihm würden die bei Olympia verwendeten Bälle mehr behagen als jene bei den French Open. "Normalerweise sind die in Roland Garros ein Desaster. Aber jetzt bin ich froh hier zu spielen und ich bin glücklich mit den Bällen. Sie reagieren gut mit dem Schläger. Ich habe keine Schmerzen in der Schulter und im Ellenbogen, diese Bälle sind viel besser."
(APA/Red)