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Extreme Hitze: Wann der Urlaub storniert werden kann

17-07-2024, 11:57

Die außergewöhnlich hohen Temperaturen, die besonders den südlichen Teil Europas, darunter Länder wie Griechenland und Italien, betreffen, stellen derzeit sowohl für Einheimische als auch für Touristen eine große Herausforderung dar. In Griechenland prognostizieren die Wetterberichte für die nächsten Tage Höchstwerte von bis zu 43 Grad Celsius.

"Für eine Stornierung einer Pauschalreise kann auch die individuelle, z. B. gesundheitliche, Situation des oder der Reisenden wichtig sein: Bedeutet die außergewöhnliche und extreme Hitze ein Gesundheitsrisiko, kann bei einer Pauschalreise für manche Reisende durchaus ein kostenloser Rücktritt möglich sein. Man sollte bei Fragen dazu unbedingt mit dem Veranstalter oder Reisebüro Kontakt aufnehmen", so ÖAMTC-Juristin Verena Pronebner. Einzelreisende haben in der Regel nur dann die Möglichkeit, ihren eigenständig gebuchten Flug ohne Gebühren zu stornieren, wenn das Flughafengelände beeinträchtigt ist oder eine Landung nicht durchgeführt werden kann. Ob die Stornierung einer selbst gebuchten Unterkunft durchführbar ist, richtet sich nach dem Rechtsrahmen des betreffenden Landes. In kritischen Situationen wird empfohlen, sich an die Unterkunft zu wenden, um möglicherweise eine Kulanzregelung zu erzielen.

Preisminderung bei gesperrten Sehenswürdigkeiten wegen extremer Hitze

Wegen extremer Hitzeperioden ist es möglich, dass Touristenattraktionen vorübergehend geschlossen bleiben. So wurde die Akropolis in Athen zum Beispiel in den Stunden größter Hitze - von 11:30 bis 17:30 Uhr - nicht zugänglich gemacht. "Wenn aufgrund der Hitze Sehenswürdigkeiten nicht besucht werden, die aber in der Pauschalreise mitgebucht wurden, und keine Alternative angeboten werden kann, haben Urlauber:innen Anspruch auf eine Preisminderung", erklärt Pronebner. In mehreren Städten Italiens, einschließlich Rom, Florenz und Bologna, wurde wegen der hohen Temperaturen die höchste Warnstufe ausgerufen. Das Gesundheitsministerium Italiens rät dazu, in den eigenen vier Wänden zu bleiben und ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen, weil selbst für ansonsten gesunde Personen eine Gefahr von der Hitze ausgehen kann. Der bietet Informationen zu aktuellen Ereignissen, die für Reisende von Bedeutung sind, einschließlich extremer Hitzewellen oder Waldbränden.

Extreme Hitze: Trockenheit und Winde sorgen für erhöhte Waldbrandgefahr

Aufgrund von Dürre, extremen Hitzeperioden und Windverhältnissen steigt das Risiko für Waldbrände deutlich an. Reisende, die kurz davorstehen, in von Waldbränden heimgesuchte Regionen zu fahren, müssen beachten: "Wenn aufgrund unvermeidbarer und außergewöhnlicher Umstände die Durchführung der Pauschalreise oder die Beförderung an den Urlaubsort erheblich beeinträchtigt oder gar unmöglich wird, ist ein kostenfreies Storno möglich. Dies ist sehr oft bei Naturkatastrophen, wie etwa Bränden, der Fall - und zwar unabhängig davon, ob es eine Reisewarnung des Außenministeriums gibt", so Pronebner. Eine kostenlose Stornierung ist jedoch nur dann durchführbar, wenn der Reisebeginn und die Risikosituation zeitlich nahe beieinander liegen und die geplante Tour direkt in das gefährdete Gebiet führt. Ein Waldbrand auf dem griechischen Festland beeinträchtigt beispielsweise einen Trip auf eine griechische Insel nicht wesentlich. "Startet der Urlaub beispielsweise erst in zwei Wochen, heißt es: abwarten und sich kurzfristig über die aktuelle Lage informieren", erklärt die Fachfrau. Mitglieder des ÖAMTC können sich bei Fragen zu Reiserücktritten an den Mobilitätsclub wenden: Die Rechtsexpert:innen des Clubs bieten sachkundige und unentgeltliche Beratung an.

(Red)

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